Frankfurt 09.08.2010 –– Wer die durchschnittlichen Tagesgeld-Zinsen im Juli 2009 für niedrig gehalten hat, sieht sich ein Jahr später eines Besseren belehrt: „Für 5.000 Euro gab es vor zwölf Monaten im Mittel über 1,4 Prozent; inzwischen liegt der Zins bei 1,08 Prozent”, sagt Max Herbst, Inhaber der FMH-Finanzberatung. Dabei zog der Drei-Monats-Euribor – das ist der Zinssatz, zu dem sich Banken untereinander Geld leihen – in den vergangenen Monaten um 0,2 Prozentpunkte an, und neue Marktteilnehmer, wie GE Capital Direkt, warteten mit attraktiven Tagesgeldzinsen auf. „Das gab Anlass zur Hoffnung, dass wenigstens einige Banken in der Folge die Tagesgeldzinsen anheben”, so Herbst.

Doch stattdessen senkten etliche Institute im Juni die Tages- und Festgeldzinsen peu à peu weiter, wie sich am FMH-IndeX ablesen lässt.  Nur einige Anbieter, etwa Volkswagenbank direct, sorgen mit Aktionszinsen dafür, dass der Mittelwert noch keine Null vor dem Komma hat.

Dispozinsen gewohnt hoch

Im Gegenzug rangieren die Dispozinsen mit durchschnittlich 11,2 Prozent auf hohem Niveau, denn die Banken geben den verbilligten Geldeinkauf wie gewohnt kaum weiter. „An dieser schlechten Praxis werden selbst die Appelle des Verbraucherministeriums nichts ändern”, schätzt Max Herbst. Keine Änderungen gebe es auch bei den Ratenkreditzinsen, die im Mittel 7,5 Prozent betragen. So haben seit Anfang Juni von 69 Banken drei Banken die Zinsen leicht gesenkt und zwei etwas erhöht. Dass zum Teil gegenteilige Behauptungen durch die Medien geistern, lässt sich nach den Worten von FMH-Inhaber Herbst dadurch erklären, dass diese Quellen bei der Analyse der Zinsentwicklung ihre Parameter verändert haben.

Ratenkredite: Berechnung entscheidet

Hintergrund sei vermutlich die Verbraucherkredit-Richtlinie, nach der die Banken bei den bonitätsabhängigen Konsumentenkrediten nur die Zinsen angeben dürfen, die zwei Drittel der Kunden bekommen können. „Wer dies bisher bei der Analyse nicht berücksichtigte, sieht jetzt Veränderungen, wo es faktisch keine gibt”, so seine Meinung. Nicht so bei der FMH-Finanzberatung: Das Unternehmen hat für den FMH-IndeX für Ratenkredite überwiegend bonitätsunabhängige Zinsen verwendet und bei bonitätsabhängigen Schaufenster-Konditionen von den Banken schon immer verlangt, die Zinsen für einzelne Bonitätsstufen zu nennen. „In den Index flossen mittlere Bonitätszinsen ein, die bei fast allen Banken mit dem Zweidrittel-Zins identisch sind. Daher hat sich faktisch nichts verändert – und das spiegelt sich im konstanten FMH-Mittelwert wider”, so Herbst.

Baukredite: Auf Monatssicht wenig Bewegung

Der Hypothekenzins für Baukredite indes ist weniger abhängig von der Europäischen Zentralbank oder dem Euribor, sondern überwiegend an die Entwicklung bei Pfandbriefen und Bundesanleihen gekoppelt. Im Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate können sich Bauherren, die jetzt ein zehnjähriges Baudarlehen abschließen, freuen. „Denn der Mittelwert der Hypothekenzinsen ist in dieser Zeit von 4,1 Prozent auf 3,54 Prozent gefallen. Auf Monatssicht indes haben sich die Baugeldzinsen nur unwesentlich um 0,03 Prozentpunkte erhöht”, so Max Herbst.

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