Frankfurt 03.01.2012 –– Bei den Hypothekendarlehen brummt derzeit das Geschäft: Wegen leicht anziehender Hypothekenzinsen sind künftige Hausbesitzer bestrebt, ihre Finanzierung unter Dach und Fach zu bringen. Den größten Teil des Neugeschäfts machen die Banker jedoch mit Forward-Darlehen, die die Kunden vor weiter steigenden Zinsen schützen sollen. Doch wie wahrscheinlich ist das Szenario eines schnellen und ungebremsten Zinsanstiegs? „Nicht sehr hoch”, meint FMH-Inhaber Max Herbst.

Der Zinsprofi, der den Hypothekenmarkt seit 25 Jahren beobachtet, rechnet damit, dass die Hypothekenzinsen sich im Jahr 2011 in einem Korridor von 0,5 Prozentpunkten unter- und oberhalb des gegenwärtigen Niveaus bewegen. „Der nächste Impuls dürfte die Bauzinsen sinken lassen”, so seine Einschätzung.

Lahme US-Konjunktur, gefährliche Schuldenkrise

Gründe gibt es einige. So kommt die Konjunktur in den USA mit ihrer noch immer großen Bedeutung für die Weltwirtschaft trotz des erneuten 600-Milliarden-Dollar-Pakets der Zentralbank nicht recht vom Fleck – und dies wird auch auf Europa und den Rest der Welt ausstrahlen. Zudem bringt die Schuldenkrise der Euro-Staaten Unruhe in die Märkte. Wenn diese Tatsachen nach den üblichen Aktienkäufen der Fondsgesellschaften zum Jahreswechsel wieder in den Blick geraten, dürfte Geld aus den Aktienmärkten abfließen.

Wird Sicherheit gesucht, sind Pfandbriefe begehrt

„Stattdessen wird dann vermutlich Sicherheit gefragt sein – und Sicherheit bieten vor allem deutsche Staatsanleihen und der hiesige Pfandbriefmarkt”, glaubt Herbst. Werden verstärkt Pfandbriefe nachgefragt, sinken deren Renditen. Und da die Hypothekenbanken nun günstiger an das Geld der Anleger kommen, können sie das nutzen, um sich im Kreditgeschäft mit sinkenden Hypothekenzinsen einen Vorteil zu verschaffen.

Sicherheit oder Ersparnis?

Was sollten Kunden also tun, wenn der Banker rät, mit einem Forward-Darlehen die derzeitigen Zinsen zu sichern? „Das kommt auf den Kunden an. Wem es wichtig ist, die Anschlussfinanzierung zu günstigen Zinsen unter Dach und Fach zu bringen, ist nicht schlecht beraten, jetzt zu unterschreiben”, sagt der FMH-Inhaber. Wer jedoch die Nerven hat, auf sinkende Zinsen zu spekulieren, kann reich belohnt werden. So kommt ein Annuitätendarlehen über 100.000 Euro mit 15-jähriger Zinsbindung den Kunden 9.000 Euro günstiger, wenn der Zins von derzeit 4,25 auf 3,75 Prozent sinkt.

Allerdings: „Erfüllt sich dieses Szenario nicht und steigen die Zinsen stattdessen, wird es teurer”, so Max Herbst. Jeder Kunde sollte daher gut überlegen, was ihm wichtig ist: Sicherheit durch den Abschluss eines Forward-Darlehens oder die Option, eventuell einige tausend Euro weniger für seine Baufinanzierung aufzuwenden.

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