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Frankfurt 22.03.2012 –– Immer mehr Versicherer vergeben Kredite an Bauherren. Insbesondere bei langen Laufzeiten ab 15 oder 20 Jahren kann kaum eine Bank der Allianz, AXA und Co. das Wasser reichen – ein ideales Umfeld für Häuslebauer, die von einer langen Zinsbindung profitieren wollen. Doch statt für ihre Angebote zu werben, stellen die Versicherer ihr Licht lieber unter den Scheffel. Wir erklären, warum.

Hintergrund für das verstärkte Engagement der Versicherer auf dem Hypothekenmarkt ist die globale Finanzkrise. Die mit dem Jahr 2008 in Gang gekommene Entschuldungswelle rund um den Globus hat viele Anleger dazu veranlasst, sich nach als sicher geltenden Schuldnern umzusehen. Ganz oben auf der Liste stehen Anlageformen, die bei hiesigen Versicherern traditionell eine große Rolle spielen – etwa deutsche Staatsanleihen.

Lebensversicherer haben ein Problem

Insbesondere die Lebensversicherer haben deshalb ein Problem. Denn der Ansturm auf die als sicher geltenden Anlagen hat deren Zinsen weit nach unten gedrückt. Die Versicherer aber müssen für ihre Anleger eine möglichst sichere und hohe Rendite erwirtschaften. Dafür sorgt außer der Konkurrenz auch der Garantiezins, den die Branche ihren Versicherten zu zahlen hat und der bei länger laufenden Verträgen oft vier Prozent auf den Sparanteil beträgt. Mit sicheren deutschen Bundesanleihen ist das unter den aktuellen Umständen nicht zu machen – und Staatsanleihen anderer europäischer Länder sind wegen der Schuldenkrise zu riskant.

Hypothekendarlehen bieten Rendite und Sicherheit

Hier kommen nun die Hypotheken ins Spiel: Sie sind wegen des Grundpfandrechts – also des möglichen Durchgriffs auf den Sachwert Immobilie – sicher und bieten im Vergleich zu Staatsanleihen zudem eine ansehnliche Rendite. Und je länger die Laufzeit des Darlehens ausfällt, desto höher der Zinssatz, den der Kreditgeber ansetzen kann. Kein Wunder, dass die Versicherer vor allem bei langen Laufzeiten Spitzenpositionen belegen – sowohl bei Beleihungen bis 50 Prozent als auch bis 80 Prozent des Kaufpreises.

Spitzenpositionen werden nicht kommuniziert

Doch an die große Glocke hängen wollen sie das nicht. Insbesondere Lebensversicherer wollen bei den Zinsvergleichen lieber nicht auf dem Siegertreppchen stehen. Sie befürchten, dass es die eigenen Anleger – die Versicherten also – nur ungern sähen, wenn ihre Gesellschaft das von ihnen Monat für Monat eingezahlte Geld zu niedrigen Zinsen weiter verleiht. Also bieten die Versicherungsgesellschaften ihre Darlehen in erster Linie über Baugeldvermittler an und reichen zudem Kreditanfragen für kürzere Laufzeiten an kooperierende Banken weiter, um niemanden abweisen zu müssen. AXA etwa macht den Baugeldvermittlern die Vorgabe, dass diese den Kunden bei zehnjähriger Zinsbindung keine Sollzinsen von weniger als drei Prozent offerieren.

Sachversicherer haben bei Zinsen mehr Freiheiten

Fazit: Vor allem bei den derzeit langen bis sehr langen Laufzeiten (15 Jahre und mehr) sind die Angebote von Versicherern für Bauherren in vielen Fällen interessanter als Bank-Offerten. Bei der Suche nach dem geeignetsten Versicherer sollten sich Häuslebauer an folgender Maxime orientieren: Je größer der Anteil des Sachversicherungsgeschäfts bei einer Gesellschaft, desto leichter kann sie mit Kampfzinsen antreten, da Rendite-Versprechen wie bei den Lebensversicherungen weniger ins Gewicht fallen. Ein guter Vermittler pflegt Kontakte zu mehreren Versicherern und ist somit die ideale Anlaufstelle für alle, die ihr Baudarlehen bei einem Versicherer aufnehmen wollen.

Autor: Max Herbst, Inhaber der FMH-Finanzberatung

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