Policen-Darlehen
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Frankfurt 30.11.2017 –– Anstatt die Lebensversicherung in finanziell klammen Zeiten zu kündigen, ist es schlauer, sie einfach zu beleihen. Aber Achtung: Manche Policen-Darlehen sind unverhältnismäßig teuer

Das Policen-Darlehen ist eine gute Alternative zum Ratenkredit: Da sich der Kunde im Grunde genommen das eigene Geld leiht, ist das Ausfallrisiko gleich null und die formalen Hürden vergleichsweise niedrig. Dennoch sind zumindest rudimentäre Einkommens- oder Bonitätsnachweise gefordert, das verlangt die Wohnimmobilienkreditrichtlinie. Eine Zusage des Policen-Darlehens ist im Gegensatz zu einem Bankkredit trotzdem deutlich sicher und der Versicherungsschutz bleibt trotz Beleihung in voller Höhe bestehen. Wichtig ist jedoch, dass die maximale Darlehenssumme dem aktuellen Rückkaufswert der Police entspricht, also dem Betrag, der im Falle einer Kündigung ausbezahlt würde. Der Abschluss einer Lebensversicherung und die sofortige Beleihung ist also nicht möglich. Das Policen-Darlehen lohnt sich deshalb vorrangig bei Versicherungen, die bereits einige Jahre bestehen und einen entsprechend hohen Rückkaufwert haben. Dieser kann relativ einfach bei der Versicherung schriftlich erfragt werden.

Der Haken: Ein Policen-Darlehen kostet bis zu acht Prozent Zinsen

Im Auftrag des Finanzportals lv-kredit.de hat die FMH-Finanzberatung die Zinsen für Policen-Darlehen in Deutschland recherchiert und die Daten von 40 Lebensversicherern analysiert. Als Recherchegrundlage wurden eine Darlehenssumme von 15.000 € sowie eine Laufzeit von 36 Monaten angenommen. Das Ergebnis ist interessant, denn trotz des quasi nicht vorhandenen Risikos werden teilweise enorme Zinsen erhoben:

Im Durchschnitt verlangen deutsche Lebensversicherer einen Effektivzins von knapp sechs Prozent. RheinLand, Debeka und Stuttgarter zählen mit einem Effektivzins von 3,07 bis 3,75 Prozent zu den günstigsten Anbietern und haben ihre Konditionen im Vergleich zu den Vorjahren verbessert. Im Kontrast dazu stehen Versicherer wie Signal-Iduna, Württembergische, Barmenia und LVM Münster, die ihre Kunden in die Hochzinsphase zurückversetzen und einen Effektivzins von etwa acht Prozent verlangen. Einige Lebensversicherer haben tatsächlich vor 20 Jahren zuletzt die Darlehenszinsen angepasst.

Policen-Darlehen trotz hoher Zinsen bei Lebensversicherern?

Trotz der schlechten Konditionen einiger Versicherer sollten Versicherungskunden sich nicht davon abschrecken lassen, ein Policen-Darlehen zu beantragen. Denn es gibt Auswege: Wer seine Lebensversicherung beleihen möchte, muss den Kredit nicht zwangsweise bei seiner Versicherung beantragen. Alternativen sind beispielsweise auch in der Hausbank oder bei Spezialisten für Policen-Darlehen zu finden. Zu nennen wäre dabei zum Beispiel die SWK-Bank (eff. 3,69%) oder der Vermittler lv-kredit.de (eff. 3,49%). Diese Anbieter sind nicht nur eine sinnvolle Alternative bei zu hohen Zinsen, sondern auch der passende Ausweg für Kunden, deren Versicherer aus geschäftspolitischen Gründen oder aufgrund von Beitragsfreistellung der Versicherung kein Policen-Darlehen anbieten.

Ulf Spielmann vom Finanzportal lv-kredit.de rät: „Wer einen Kredit braucht und eine Lebensversicherung hat, sollte immer auch das Policen-Darlehen in Betracht ziehen und die Konditionen im Internet mit denen des eigenen Versicherers vergleichen.“ Grundsätzlich sollten jedoch auch immer die möglichen Konditionen eines Ratenkredits in die Überlegung einbezogen werden – bei guter Qualität sind 15.000 Euro über eine Laufzeit von 36 Monaten bei manchem Ratenkredit-Anbieter schon ab 2,98 Prozent zu haben, wer beste Bonität bietet, kann sich über Zinsen ab 1,98 Prozent freuen. Ein weiterer Vorteil des Policendarlehens ist noch die geringe monatliche Rate (siehe PDF-Datei), weil nur Zinsen bezahlt werden und die Tilgung nach freier Vereinbarung erfolgt.

Für Testzwecke können hier alle Rechner aufgerufen werden. Wird auf der richtigen Seite dann nicht mehr angezeigt.
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