Frankfurt 10.06.2011 –– Endlich kommt Bewegung in die Tagesgeldzinsen: Immer mehr Banken sind bereit, ihren Kunden für diese flexible Form der Geldanlage eine höhere Rendite zu bieten. „Damit endet eine lange Phase, in der sich die Zinsen beim Tagesgeld kaum rührten”, sagt Max Herbst, Inhaber der FMH-Finanzberatung. Laut Tagesgeld-Vergleich sind Zinsen zwischen 2 und 2,5 Prozent – ohne weitere Bedingungen – allemal drin. Und nicht wenige Banken garantieren die Verzinsung für sechs oder gar zwölf Monate.

Durch die Zinsgarantie kommen die Kunden in den gleichzeitigen Genuss der Vorteile von Tages- und Festgeld: Zum einen sind sie wegen der Festschreibung der Zinsen für die Dauer des genannten Zeitraums faktisch Festgeld-Kunde, was angesichts der Höhe der Zinsen nicht zu verachten ist. Zum anderen können sie jederzeit von heute auf morgen ihr Geld auf ein anderes Konto legen, wenn sie ein besseres Angebot bekommen.

EZB-Zinserhöhung bringt Banken unter Zugzwang


Was motiviert die Banken, ihren Kunden nach Monaten der Lethargie nun bessere Angebote zu machen? „Die erste Zinserhöhung der EZB seit knapp zwei Jahren hat die Refinanzierung der Banken verteuert. Denn mit dem Leitzins steigt auch der Euribor – also der Zinssatz, zu dem sich ausgewählte Banken Geld leihen”, sagt Herbst. In der Folge wird es für manche Bank attraktiver, sich Geld von den Kunden zu besorgen. Das geht bei den Häusern, die nicht wie Sparkassen und Volksbanken auf eine treue Klientel bauen können, nur über den Preis des Produkts – sprich den Zins. „Fängt die erste Bank mit der Zinserhöhung an, müssen die anderen notgedrungen mitziehen, wenn sie ihre Kunden nicht verlieren beziehungsweise neue gewinnen wollen”, so der FMH-Inhaber.


Breite Auswahl an guten Zinsangeboten


Die jüngste Erhöhungsrunde bei den Tagesgeldzinsen macht klar: Mit Zinsen zwischen einem halben und einem Prozent müssen sich Sparer nicht mehr zufriedengeben. So zahlt etwa die Santander Bank 2,5 Prozent bis zu einer Anlagesumme von 100.000 Euro. Die Bank of Scotland und die niederländische NIBC Direct überweisen am Jahresende Zinsen in Höhe von 2,4 Prozent. Alle drei Häuser können aber morgen die Tagesgeldzinsen senken, wenn sie dies für erforderlich halten. Anders sieht es bei Cortal Consors und der Targo Bank aus: Beide zahlen 2,3 Prozent für die Dauer von zwölf (Cortal) und sechs Monaten (Targo).


Einlagensicherung ist kein Argument für niedrige Zinsen


Wegen der Einlagensicherung müssen sich Anleger keine Gedanken machen. Bei allen Häusern greift seit 1. Januar 2011 die staatliche Einlagensicherung in Höhe von 100.000 Euro. „Die Santander Bank ist zusätzlich über den Einlagensicherungsfonds der Privatbanken in Deutschland geschützt”, so Max Herbst. Anleger sollten allerdings bedenken, dass sie beim tatsächlichen Eintritt einer Bankenpleite ihre Ansprüche nur im Fall der Santander Bank in Deutschland geltend machen können. Bei den anderen Banken müssten sie diese in Großbritannien (Bank of Scotland), den Niederlanden (NIBC Direct) oder in Frankreich (Cortal Consors, Targo Bank) durchsetzen.


Postbank garantiert 3,33 Prozent bei Eröffnung eines Girokontos


Wer auf der Suche nach einem neuen Girokonto ist, sollte sich überlegen, ob die Postbank nicht erste Wahl sein könnte. Denn die Bank garantiert die aktuellen Spitzenzinsen beim Tagesgeld in Höhe von 3,33 Prozent für ein halbes Jahr. Voraussetzung ist, dass der Sparer dort bis zum 31. Juli ein Girokonto eröffnet und der Betrag auf dem Tagesgeld 24.999 Euro nicht übersteigt. Gehen monatlich mehr als 1.000 Euro auf dem Girokonto ein, ist das Girokonto kostenlos; anderenfalls werden 5,90 Euro im Monat fällig. Ein ähnliches Modell bietet die 1822direkt an. Allerdings liegt der für sechs Monate garantierte Tagesgeldzins – die Führung eines Girokontos vorausgesetzt – bei 2,5 Prozent und ist bis zu einer Einlage von 30.000 Euro auf dem Tagesgeldkonto gültig. Gehen weniger als 1.200 Euro im Monat ein, kostet das Girokonto in diesem Zeitraum 3,90 Euro.


DAB Bank lockt Anleger mit 2,6 Prozent an Zinsen


Mit einem Koppelmodell versucht auch die DAB Bank ihr Glück. Die Münchener Bank zahlt für Einlagen von bis zu 20.000 Euro bis zum 30. September 2012 einen garantierten Zins von 2,6 Prozent. Diese ungewöhnlich lange Zinsgarantie ist an die Eröffnung eines kostenlosen Wertpapierdepots gekoppelt, was aber keine Wertpapierumsätze erfordert. Übrigens: DAB Bank und Postbank gehören dem Einlagensicherungsfonds der privaten Banken an; die 1822direkt ist über die deutsche Sparkassenorganisation abgesichert.

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