Frankfurt 07.02.2011 –– Immobilien sind „in“: Etliche Sparer und Anleger überlegen, wie sie sich angesichts der Geldpolitik der Notenbanken vor der befürchteten Inflation schützen können. Viele werfen dabei ein Auge auf die selbstgenutzte Immobilie. Doch nur die wenigsten wissen, wie sie bei der Baufinanzierung am besten vorgehen. Diese Wissenslücke will die FMH-Finanzberatung jetzt mit einer kleinen Serie zur Baufinanzierung schließen. Lesen Sie in Teil 1: Warum Immobilien zu Recht gefragt sind.
Hypothekendarlehen auf höchstem Stand seit 2006
Um sich vor diesen und anderen Gefahren zu schützen, setzen immer mehr Anleger auf Betongold. So verzeichnete die Berliner
Sparkasse im ersten Quartal 2010 bei der privaten Immobilienfinanzierung einPlus beim Neugeschäft von 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – ein Trend, der sich im Lauf des Jahres bundesweit fortsetzte, wie aus der Statistik der Bundesbank hervorgeht. Demnach wuchs das Gesamtvolumen der an Privatanleger ausgereichten Hypothekendarlehen von 787,5 Milliarden im ersten Quartal 2010 auf 792,8 Milliarden Euro im dritten Quartal an. Demnach haben sich die Deutschen für ihre Immobilien so stark verschuldet wie seit 2006 nicht mehr.
In der Tat ist der Zeitpunkt für eine Baufinanzierung von der Zinsseite her ideal: Noch nie seit 1980 konnten Bauherren und Hauskäufer zu besseren Konditionen ein Baudarlehen aufnehmen wie in diesem Jahr. Die durchschnittlichen Hypothekenzinsen für ein Baudarlehen mit zehnjähriger Sollzinsbindung liegen derzeit bei rund 3,3 Prozent; 15-jährige Hypothekendarlehen kosten im Mittel etwa 3,8 Prozent, wie die FMH-Finanzberatung jüngst ermittelt hat. Hinzu kommen Spezialangebote mit Laufzeiten von 20 Jahren und mehr, mit denen sich einzelne Anbieter im Markt positionieren wollen.
Krisen könnten Hypothekenzinsen weiter unten halten
Diese ungewöhnlich niedrigen Hypothekenzinsen könnten den Häuslebauern angesichts der schwelenden Immobilien-, Bank- und Staatskrisen in Irland, Portugal, Spanien und Griechenland noch eine Weile erhalten bleiben. Denn wie im Frühjahr während der Krise auf dem Peloponnes dürften große Investoren wie Pensionskassen und Versicherungen Anleihen gefährdeter Länder verkaufen und Kapital in Pfandbriefen von Hypothekenbanken anlegen. Das drückt die Refinanzierungskosten der Banken und erlaubt ihnen, mit Niedrigzinsen um die Gunst der Kunden werben.
Doch so gerne viele Mieter die niedrigen Bauzinsen für die Finanzierung der eigenen vier Traumwände nutzen möchten – ob sie es können, hängt davon ab, ob sie die Finanzierung stemmen werden und ob der Banker ihnen dies angesichts Ihrer finanziellen Verhältnisse zutraut. Schritt eins auf dem Weg zur eigenen Immobilie ist daher, sich über die eigenen finanziellen Möglichkeiten klar zu werden wie auch darüber, welche Kriterien die Banken ansetzen, wenn sie über die Kreditvergabe entscheiden.
Lesen Sie in Teil 2 der Serie zur optimalen Baufinanzierung, was beim persönlichen Kassensturz zu beachten ist und wie die Bank rechnet!