Ratgeber: Tagesgeld verstehen und erfolgreich für den Einstieg nutzen - Ein umfassender Ratgeber für Erstanleger

Was ist eigentlich Tagesgeld?

Über das Geld auf einem Tagesgeldkonto kann täglich verfügt werden. Dies ist eigentlich das wirklich Besondere beim Tagesgeld. Selbst auf einem Sparbuch kann man ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist nicht das gesamte Guthaben ohne Strafzins abheben. Die gleiche flexible Handhabung wie beim Tagesgeldkonto hat man nur noch auf dem Girokonto.

Giro- und Tagesgeldkonten – Kein Wettkampf, sondern perfekte Teamarbeit

Stellen Sie sich vor, Tagesgeldkonten und Girokonten sind wie zwei gute Freunde, die sich optimal ergänzen. Das Girokonto erledigt den alltäglichen Geldfluss. Es ist ideal für regelmäßige Ein- und Auszahlungen wie Ihr monatliches Gehalt, Mietzahlungen oder das Begleichen von Rechnungen. Doch hier gibts einen Haken: Das Girokonto ist zwar genauso flexibel wie das Tagesgeldkonto, jedoch nur schwach bis gar nicht verzinst.

Warum Tagesgeld eine kluge Ergänzung für jede Anlagestrategie sein kann

Tagesgeld ist eine großartige Option, auch wenn Sie sich bisher nicht mit Finanzanlagen beschäftigt haben. Es ist einfach zu verstehen und bietet eine klare Struktur. Die Eröffnung eines Tagesgeldkontos ist eigentlich ein Muss für jeden, der sich mit Geldanlagen beschäftigt. Man kann täglich Geld einzahlen und Geld abheben. Die Kontoeröffnung ist bei den Tagesgeldkonten entweder in der Filiale möglich (meist weniger gute Zinsen) oder man eröffnet sein Tagesgeldkonto online. Wer dies noch nicht gemacht hat, keine Angst, wir erklären dies etwas weiter unten. Geld auf einem täglich verfügbaren Konto ist unkompliziert, die Leistungen sind transparent und die Verwaltung problemlos – kein Wunder also, dass Tagesgeld in Deutschland zu den beliebtesten Anlageformen zählt.

Tagesgeldkonto: Risikofrei und sicher

Man könnte überheblich sagen: Jeder braucht ein Tagesgeldkonto. Im Vergleich zu Girokonten und Sparbüchern bieten Tagesgeldkonten fast immer attraktivere Zinsen und Sie haben die Möglichkeit, jederzeit auf Ihr Guthaben zuzugreifen. Tagesgeldanlage bedeutet attraktive Verzinsung und absolute Sicherheit bis 100.000 Euro je Kunde und Bank – dies ist gesetzlich so vorgeschrieben, dass dies über die sogenannte Einlagensicherung abgesichert ist.

Transparenz

Gute Nachrichten: Die Niedrigzinsphase ist 2023 endgültig vorbei, und vor allem die Angebote für Tagesgeld-Neukunden zeichnen sich durch äußerst attraktive Zinssätze aus. Ein weiterer Vorteil des Tagesgelds ist die einfache Vergleichbarkeit der Angebote. Im Gegensatz zu anderen Anlageformen gestaltet sich die Gegenüberstellung hier sehr unkompliziert und transparent. Unser Tagesgeld-Vergleichsrechner ermöglicht es Ihnen, alle relevanten Kriterien leicht zu überprüfen und das für Sie passende Angebot zu finden.

Warum Tagesgeldzinsen Sparbuchzinsen toppen

Das Tagesgeldkonto hat dem Sparbuch schon lange den Rang abgelaufen. Der Eindruck, dass das Sparbuch sicherer ist, könnte daher rühren, dass es physisch zu Hause aufbewahrt werden kann und man jederzeit den Überblick über den Stand hat – ohne einen Computer verwenden zu müssen.

Ein Nachteil von Sparbüchern oder modernen SparCards besteht darin, dass das Geld nicht uneingeschränkt täglich verfügbar ist. Pro Monat darf man maximal 2.000 Euro abheben, es sei denn, man meldet sich rechtzeitig bei der Bank oder ist bereit, Vorschusszinsen zu akzeptieren. Ganz großer Nachteil des Sparbuchs ist, dass derjenige über das Guthaben verfügen kann, der das Sparbuch vorlegt. Beim Tagesgeld kann Geld immer nur auf ein vom Kunden festgelegtes Referenzkonto überwiesen werden.

Was passt für mich: Festgeld oder Tagesgeld?

Festgeld wird über einen Zeitraum von einem Monat bis zehn Jahre festgelegt. Und dies ist schon ein Vorteil und ein Manko vom Festgeld. Ich bekomme für die Zeit garantiert die vereinbarten Zinsen, komme aber vor dem Ende der Festlegungszeit nicht an mein Geld, anders eben beim Tagesgeld. Wie der Name schon verdeutlicht, kann ich täglich über mein Geld verfügen, habe aber im Regelfall auch keine Zinsgarantie – außer bei Neukundenaktionen.

Die Entscheidung lautet: Wenn ich flexibel über mein Erspartes verfügen will, gibt es nur das Tagegeld. Allerdings die guten Zinsen gibt es nur bei Onlinekonten.

Vorteile auf einen Blick

Das Tagesgeldkonto bietet Ihnen eine praktische Lösung, um Ihr Geld kurzzeitig anzulegen. So haben Sie stets eine finanzielle Reserve zur Hand, falls unvorhergesehene Ausgaben auftreten. Sie können täglich auf Ihr Geld zugreifen, ohne sich an lästige Kündigungsfristen halten zu müssen. Oder wie beim Festgeld eine vorzeitige Verfügbarkeit sogar ausgeschlossen ist.

  1. Einfach und bequem
    Verwalten Sie Ihr Tagesgeldkonto unkompliziert über das Internet. Dadurch behalten Sie jederzeit den Überblick über sämtliche Kontoinformationen und den aktuellen Kontostand. Sollte Ihr Girokonto einmal in den roten Zahlen landen, können Sie problemlos eine Rücküberweisung vom Tagesgeldkonto vornehmen. Möchten Sie regelmäßig einen festen Betrag auf Ihr Tagesgeldkonto einzahlen? Mit einem Dauerauftrag lässt sich das ganz einfach einrichten.
  2. Sichere Geldanlage
    Sie möchten Ihr Geld kurzfristig und sicher anlegen? Ein Tagesgeldkonto ist hierfür eine risikofreie Option. Bei Konten innerhalb der EU sichert die Einlagensicherung des jeweiligen Landes die Kundeneinlagen bis zu 100.000 Euro je Kunde und Bank ab. Ihr Tagesgeld ist somit in besten Händen und bietet Ihnen absolute Sicherheit.

Zusammenfassung Vorteile Tagesgeld

  • Leicht verständliche Geldanlage
  • Attraktive Tagesgeldzinsen
  • Transparente und klare Konditionen
  • Jederzeit Zugriff auf Ihr Guthaben
  • Einfache Kontoverwaltung via Online-Banking
  • Keine lästigen Kündigungsfristen
  • Ideale Ergänzung zu Ihrem Girokonto
  • Geld kann nur auf ein selbst festgelegtes Referenzkonto ausgezahlt werden

Die wenigen risikoreichen Punkte beim Tagesgeldkonto

Die Risiken beim Tagesgeld sind äußerst überschaubar. Da es sich hier um eine täglich verfügbare Geldanlage handelt, sind auch die Zinsen täglich veränderbar. Lediglich bei Neukundenaktionen garantieren die Banken für einige Monate den vereinbarten Zins, damit die Aktion überhaupt erfolgreich sein kann. Nach der Garantiezeit wird man vom Neukundenstatus auf das Niveau der sehr oft schlechter verzinsten Bestandskunden zurückgestuft. Die Geldanlage ist bis 100.000 Euro pro Kunde und Bank sicher, weil der Gesetzgeber die Banken verpflichtet hat, einen entsprechenden Einlagensicherungsfonds mit Kapital auszustatten. Alle deutschen Banken kommen dieser Verpflichtung nach.

Tagesgeld-Neukunden sollen auf Zinsgarantie achten

Die Banken mit den höchsten Zinsen zahlen diese TOP-Zinsen nur für Neukunden und nicht den eigenen Bestandskunden. Lediglich Banken mit wenigen Kundengelder machen keinen Unterschied zwischen Neu- und Bestandskunden oder sie weiten das Angebot aus, dass auch Fresh Money (Kundengelder, die noch bei anderen Banken liegen) hoch verzinst wird. Wichtig ist daher, dass die Garantiezeit für die Neukundenzinsen sehr lange ist, denn anschließend wird man auf das Bestandskundenniveau abgesenkt. Tagesgeldzinsen können sich täglich ändern, was für die Neukundengewinnung wenig Anreiz bieten würde.

Einlagensicherung auch beim Tagesgeld wichtig

In Deutschland und in der EU sind bis zu 100.000 Euro pro Anleger gesetzlich abgesichert. Beträge, die diese Grenze überschreiten, können im Konkursfall einer Bank Anlage-Risiken beinhalten, falls keine zusätzliche Einlagensicherungsfonds der Bank vorhanden sind. Eine zusätzliche Einlagensicherung gibt es nur in Deutschland und nicht für Banken, die ihren Sitz im europäischen Ausland haben. Welche Bank ihren Anlegern eine zusätzliche Absicherung bietet, kann im FMH-Tagesgeldvergleich ganz einfach selektiert werden.

Tagesgeld-Anlage im Ausland

Alle diese Informationen hier beziehen sich darauf, dass die Geldanlage in Euro vorgenommen wird, auch wenn ein Anlageland nicht im Euro-Währungsgebiet ansässig ist. Fremdwährungsanlagen sind etwas für Anlageprofis und nichts für Otto-Normalkunden, die ihr Erspartes zu guten Zinsen anlegen wollen. Bei Geldanlagen in fremder Währung handelt es sich um Risikoanlagen der höchsten Stufe.

Wissenswertes auf einen Blick:

Wie kann ich ein Tagesgeldkonto eröffnen?

Die Eröffnung eines Tagesgeldkontos ist entweder direkt in der Filiale Ihrer ausgewählten Bank oder online über die entsprechende Website des Anbieters möglich. Sie benötigen in jedem Fall ein gültiges Ausweisdokument. In der Filiale wird alles vor Ort erledigt. Wenn Sie das Konto bei einer Online Bank eröffnen, müssen Sie selber aktiv werden – dafür erhalten Sie auch fast immer höhere Zinsen.

  • Antragstellung per Post-Ident
    Füllen Sie das Antragsformular aus und geben den erhaltenen Vordruck zum Post-Ident bei der örtlichen Poststelle im Rahmen des sogenannten Postident-Verfahrens ab. Dort wird Ihre Unterschrift kontrolliert und der Bank Ihre Identität bestätigt. Das bedeutet, dass der Weg zur Post einplant werden muss.
  • Antragstellung per Video-Ident, Foto-Ident oder Personalausweis mit eID-Funktion.

Alternativ können Sie alles online ausfüllen und Ihre Identität jederzeit (24-Stunden-Service) auch per Videochat, Foto-Ident oder eID-Service vom Sofa aus bestätigen lassen. Selbst wer dies zum ersten Mal macht, muss keine Bedenken haben.
Geschultes Personal begleitet Sie bei dem Prozess und gibt Ihnen genaue Anweisungen und Hilfestellungen.

Welche Kosten entstehen bei einem Tagesgeldkonto?

Normalerweise fallen keine Gebühren an. Es kann aber sein, dass Sie den Aktionszins nur erhalten, wenn Sie ein Girokonto oder ein Depot gleichzeitig eröffnen. Bei diesen beiden Zusatzprodukten könnten monatliche Kosten versteckt sein. Es geht darum, dass Sie darauf achten und Ihnen diese Zusatzkosten bewusst sind.

Wie viele Tagesgeldkonten kann ich haben?

Es steht Ihnen frei, je nach Ihrem Wunsch mehrere Tagesgeldkonten anzulegen. Manche Banken erlauben allerdings nur ein Tagesgeldkonto pro Person. Was bedeutet, dass Sie dann bei verschiedenen Banken ein Tagesgeldkonto eröffnen müssten.

Gibt es beim Tagesgeldkonto Mindest- oder Höchstbeträge für die Einzahlung?

Die meisten Banken setzen keine bestimmte Mindestsumme voraus, die Sie einzahlen müssen. Höchstsummen werden von einigen Banken vorgegeben – meist dann ab 500.000 Euro und mehr oder wenn es sich um hochverzinste Aktionsangebote handelt. Diese können dann schon auf 50.000 oder 100.000 Euro begrenzt sein.

Was ist ein Referenzkonto?

Um ein Tagesgeldkonto zu eröffnen, benötigen Sie stets ein Referenzkonto. Dieses Referenzkonto ist ein gewöhnliches Girokonto bei einer beliebigen Bank oder Sparkasse. Vom Tagesgeldkonto können keine Überweisungen – außer auf das Referenzkonto – vorgenommen werden. Das Referenzkonto trägt auch zur Sicherheit bei. Ihr Tagesgeldguthaben kann ausschließlich auf das dafür von Ihnen benannte Referenzkonto überwiesen werden.

Wie kann ich eine Überweisung vom Tagesgeldkonto vornehmen?

Das Verschieben von Geld auf Ihr angegebenes Girokonto, das als Referenzkonto fungiert, ist kinderleicht. Normalerweise werden Tagesgeldkonten online verwaltet, und Sie können Ihre Überweisung bequem über Ihr Online-Banking erledigen.

Ist es möglich, Geld von anderen Konten auf mein Tagesgeldkonto einzuzahlen?

Ja, es ist möglich, Geld zu überweisen, indem Sie die IBAN Ihres Tagesgeldkontos angeben, unabhängig von welchem Konto aus Sie die Überweisung tätigen.

Wie zügig kann ich auf mein Tagesgeld zugreifen?

Da das Tagesgeld zunächst auf Ihr Referenzkonto überwiesen werden muss, gelten die regulären Überweisungszeiten zwischen Echtzeit und zwei Tagen, je nach Bank und wo das Referenzkonto geführt wird.

Tagesgeldkonto-Vergleich: Welche Bank zahlt die besten Tagesgeld-Zinsen?

Tagesgeldzinsen sind eigentlich variable Zinsangebote – lediglich Aktionszinsen für die Neukundengewinnung werden fast immer mit einer Zinsgarantiezeit ausgestaltet. Um einen wirklichen Überblick zu den unterschiedlichen Zinsangeboten zu erhalten, müssen Sie Tagesgeld-Vergleiche nutzen. Die Zinsen variieren nicht nur in der Zinshöhe, sondern bei Neukundenaktionen zu Tagesgeldzinsen ist auch die Maximalanlage und die Zinsgarantiezeit zu beachten. Selbstverständlich ist immer auch die Einlagensicherheit ein wichtiges Thema. Der Tagesgeldzins kann täglich den Marktgegebenheiten von der Bank angepasst werden – Ausnahme sind Neukundenaktionen.

Um den aktuellen Tagesgeldzinssatz zu erfahren, nutzen Sie unseren einfachen Tagesgeld-Zinsvergleichsrechner.

Muss ich auf Tagesgeld Ertragssteuern zahlen?

Ja, denn alle Zinserträge sind in Deutschland erstmal steuerpflichtig – aber der Staat erlaubt den Bürgern eine Freigrenze pro Person und Jahr von 1.000 Euro (Ehepaar 2.000 Euro) Zinserträge, die steuerfrei sind. Geregelt wird dies alles über die Abgeltungssteuer (25 % der zu versteuernden Zinsen) plus Solidaritätszuschlag und möglicherweise Kirchensteuer, die von den Banken direkt ans Finanzamt überwiesen werden. Daher ist es wichtig, dass man seiner Bank einen Freistellungsauftrag zusendet, damit sie erst Zinserträge über die 1.000 Euro Freigrenze fürs Finanzamt abzieht. Erst wenn Ihre Zinseinnahmen die Freigrenze von 1.000 Euro (für Einzelpersonen) oder 2.000 Euro (für Ehepaare) überschreiten, werden Steuern fällig. Hat man vergessen, der Bank einen Freistellungsauftrag zu erteilen, dann wird bei der Steuererklärung diese Freigrenze berücksichtigt.

Wann und wie oft werden die Tagesgeld-Zinsen ausgezahlt?

Die wichtigste Größe beim Tagesgeldkonto sind natürlich die Zinsen. Ein kleiner Zusatznutzen ist noch in der Zinsgutschrift versteckt. Manche Banken schreiben monatlich die verdienten Zinsen gut, andere vierteljährlich (zum 31.03., 30.06., 30.09. und 31.12.), und manche schreiben die Zinsgutschrift nur einmal im Jahr (immer zum 31.12.) dem Kundenkonto gut. Ab dem Zeitpunkt der Zinsgutschrift erhöht sich der Kontostand beim Tagesgeld und man bekommt sofort wieder, auch für diese erhaltenen Zinsen, Zinsen gutgeschrieben. Man nennt dies den Zinseszinseffekt.

Spezialkonten für bestimmte Zielgruppen

In die Zukunft investieren: Tagesgeldkonto für Kinder und Jugendliche

Es war und ist immer noch eine schöne Sache, wenn Großeltern für ihre Enkelkinder kleine oder größere Beträge sparen. Früher machte man dies auf einem Sparbuch oder vielleicht sogar in einen Bausparvertrag. Der durchschnittliche Sparbuchzins Ende August 2023 war bei 0,33% und der Mittelwert beim Tagesgeld immerhin bei 1,73%. Wer 15 Jahre monatlich 100 Euro anspart, hat auf dem Sparbuch 18.454 Euro und hätte auf dem Tagesgeld immerhin 20.542 Euro. Gleiche Zinsen über die gesamte Zeit unterstellt. Es lohnt sich auf jeden Fall, wenn man schon etwas sparen will, dies bei möglichst hohen Zinsen zu machen. Wer seinen steuerlichen Freibetrag von 1.000 bzw. 2.000 Euro noch nicht ausgeschöpft hat, kann das Konto gern auch auf seinen Namen erstmal eröffnen und dann erst später das Guthaben und Konto auf das Enkelkind übertragen.
Bei der Kontoeröffnung für eine minderjährige Person sind verschiedene rechtliche Vorgaben zu erfüllen, über die man sich im Vorfeld erkundigen sollte.
In Bezug auf Steuervorteile gelten Kinder und Jugendliche als eigenständige Steuerzahler und können somit einen Grundfreibetrag sowie einen Sparerpauschbetrag nutzen. Konkret bedeutet dies: Die Zinserträge auf dem Tagesgeldkonto sind bis zu 1.000 Euro pro Jahr steuerfrei. Damit die Bank keine automatische Kapitalertragssteuer auf die Zinsen einbehält, ist es notwendig, dass die Eltern bei der Bank einen Freistellungsauftrag einrichten.

Steuerrücklage mit Plus: Tagesgeldkonto für Selbstständige

Nicht nur für private Sparer sind Tagesgeldkonten eine sichere Möglichkeit, Geld anzulegen, sondern auch Selbstständige, Freiberufler und Gewerbetreibende können von den Tagesgeld-Zinsen profitieren. Es können dort höhere Beträge für Investitionen geparkt werden oder man kann damit auch wunderbar seine eventuellen Steuernachzahlungen regelmäßig ansparen, um später keine bösen Überraschungen zu erleben.
Nicht alle Banken sind bereit, ein Tagesgeldkonto für diese Personengruppe einzurichten, wenn das Konto als Firmenkonto geführt werden soll. Im Tagesgeldvergleich von FMH.de können Sie sich direkt jene Banken anzeigen lassen, die auch Anlageoptionen für Firmenkunden anbieten.

Wird das Konto auf ihren persönlichen Namen laufen, können Sie jedes Konto wählen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Es stehen eine Vielzahl von Optionen zur Verfügung, und die Zinssätze sind oft höher als bei reinen Geschäftskonten.

Vorteile auf einen Blick:

  • Im Gegensatz zu Termingeldern ist das Tagesgeld flexibel
  • Gute Verzinsung im Gegensatz zu Girokonten mit keinem oder geringem Guthabenzins
  • Einlagen sind garantiert bis zu 100.000 Euro abgesichert, bei vielen deutschen Anbietern auch darüber hinaus
  • Kaum Mindest- und selten ein Maximalbetrag
  • Lukrativer als Sparkonten, die fast immer weniger Verzinsungen anbieten

Begriffserklärungen:

Abgeltungssteuer

Die Abgeltungssteuer ist eine Quellensteuer. Sie wird direkt an der Quelle (zum Beispiel bei Banken oder Tagesgeldkonten) erhoben und an das Finanzamt weitergeleitet. Die Abgeltungssteuer beträgt pauschal 25 % des erzielten Zinsertrags, zuzüglich 5,5 % Solidaritätszuschlag auf die Abgeltungssteuer und eventuell 8 % bzw. 9 % Kirchensteuer, sofern man einer Kirche angehört (beides berechnet auf die Abgeltungssteuer).
Abhängig von der Kirchenzugehörigkeit kann die Gesamtbelastung bis zu 28,6 % betragen. Die Abgeltungssteuer fällt nur auf den Teil der Zinserträge an, der über den Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro (für Alleinstehende) bzw. 2.000 Euro (für Verheiratete) hinausgeht. Um diesen Betrag nicht versteuern zu müssen, ist es erforderlich, bei Ihrer Bank einen Freistellungsauftrag zu stellen.

Anlagekonto

Ein Anlagekonto ist speziell für das Anlegen von Geld gedacht, auf dem man Zinsen erwirtschaftet. Es dient nicht für alltägliche Zahlungen. Überweisungen können nur zwischen dem Anlagekonto und einem ausgewählten Referenzkonto, wie dem Girokonto, durchgeführt werden. Typische Anlagekonten sind Sparbücher und Tagesgeld- sowie Festgeldkonten.

Effektiver Jahreszins

Sehr häufig wird der effektive Jahreszins und die Rendite einer Geldanlage als etwas Ähnliches dargestellt. Der Effektivzins bezeichnet den tatsächlichen Zins, inkl. Kosten, Gebühren und Verrechnungen, bei Krediten und die Rendite ist der Wert, der inkl. Zinseszinseffekt und eventuellen Kosten und Gebühren bei einer Geldanlage sich ergibt.
Beispiel für eine Rendite bei einer Tagesgeldanlage: Hier ist ein einfaches Beispiel: Eine Bank zahlt vom 1. Januar bis zum 30. Juni 3 % Zinsen und vom 1. Juli bis zum 31. Dezember erhalten Anleger 2 % Zinsen. Die Zinsen des ersten Halbjahres werden dem Konto gutgeschrieben. Am Ende hätte der Anleger bei 10.000 Euro Einzahlung ein Guthaben von 10.251,50 Euro und die Rendite wäre hier 2,515 %.

Festgeldanlage

Das Festgeld zählt zu den sicheren Geldanlagen. Aufgrund des festgelegten Zinssatzes, der für die gesamte Anlagezeit gilt, besteht kein Risiko durch Zinsschwankungen. Dafür kann man aber auch über den festgelegten Betrag nicht verfügen – auch nicht bei Arbeitslosigkeit oder Krankheit. Man kann aber im Notfall das Festgeldkonto beleihen.

Freistellungsauftrag für Kapitalerträge

Wenn Sie Zinseinnahmen aus einer Geldanlage wie Tagesgeld erzielen, müssen Sie darauf Steuern zahlen – diese Steuer nennt man Abgeltungssteuer. Für Einzelpersonen gibt es einen Betrag von 1.000 Euro, den Sie steuerfrei behalten können. Bei Ehepaaren und gemeinsamer steuerlicher Veranlagung steigt dieser Betrag auf 2.000 Euro pro Jahr an. Sie können diese Beträge durch einen Freistellungsauftrag bei Ihrer Bank “sichern”. Dadurch müssen Sie bis zu diesen Grenzen keine Abgeltungssteuer bezahlen. Die Freibeträge von 1.000 bzw. 2.000 Euro gelten “einmalig” pro Person und Jahr und nicht pro Konto oder Bank. Wenn Sie mehrere Konten bei verschiedenen Banken haben, können Sie Ihren Freibetrag auf diese aufteilen oder auswählen, wer ihn bekommen soll.

Girokonto

Das Girokonto ist die Basis für alle finanziellen Aktivitäten im Bereich des Zahlungsverkehrs. Selbst wohnsitzlosen Personen müssen die Banken ein Girokonto einräumen, wenn sie anfragen. Wenn Sie zum Beispiel eine Rechnung begleichen möchten, können Sie dies durch eine Überweisung erledigen, wodurch der entsprechende Betrag von Ihrem Girokonto abgebucht wird. Gleichzeitig dient das Girokonto auch dazu, Geldbeträge gutzuschreiben, wie zum Beispiel Ihr Gehalt. Ein Girokonto ermöglicht Ihnen die Teilnahme am Online-Banking und am Lastschriftverfahren, die Einrichtung von Daueraufträgen, die Vereinbarung eines Kreditrahmens (Dispokredit) sowie das Einzahlen oder Abheben von Bargeld.

Grundfreibetrag und Grenzsteuersatz

Der Grenzsteuersatz gibt an, mit welchem Prozentsatz das Einkommen besteuert wird, das über dem Grundfreibetrag (in 2023 ledige Person = 10.908 Euro) liegt. Für jeden darüber hinausgehenden Betrag, den Sie verdienen, steigen die steuerlichen Abzüge gemäß dem deutschen Steuertarif zwischen dem Eingangssteuersatz (14 ) und dem Spitzensteuersatz (42 % wird 2023 bei 62.810 Euro erreicht = ledige Person) zu steigenden steuerlichen Abzügen. Bei einem Einkommen von 277.826 Euro greift die Reichensteuer (45 in 2023) für ledige Personen. Gemeint ist immer das zu versteuernde Einkommen. Dies wird auch als Steuerprogression bezeichnet.

Günstigerprüfung

Bei einer Günstigerprüfung werden vom Finanzamt verschiedene Steuerregeln verglichen, um die beste Lösung für Sie als Steuerzahler zu finden. Wichtig: Dabei werden keine Steuern erlassen, aber in manchen Fällen können Steuersätze angepasst werden, damit Sie weniger Steuern zahlen müssen. Zum Beispiel beim Kindergeld ändert sich nicht Ihr Steuersatz, sondern es wird geprüft, ob es vorteilhafter ist, einen staatlichen Zuschuss oder einen Freibetrag zu nutzen.

Nichtveranlagungsbescheinigung

Menschen mit niedrigem oder keinem Einkommen, die Zinserträge aus Geldanlagen oberhalb des Sparerfreibetrags erhalten, können mithilfe einer Nichtveranlagungsbescheinigung (NV-Bescheinigung) beantragen, dass ihre Zinserträge ohne Steuerabzüge einbehalten werden.
Die NV-Bescheinigung ermöglicht Personen, deren jährliches zu versteuerndes Einkommen unter dem aktuellen Freibetrag von 10.908 Euro liegt, trotzdem steuerfrei Zinserträge zu bekommen, wenn diese über dem Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro für Ledige oder 2.000 Euro für Verheiratete liegen. Das heißt, wenn man Zinserträge von beispielsweise Tagesgeld oder Festgeld erhält, die über dem Sparerpauschbetrag liegen, aber ansonsten nur wenig oder gar kein Einkommen aus Arbeit hat, kann man durch diesen Antrag die Besteuerung der Zinserträge bis zum Freibetrag umgehen. Oft nutzen Studenten oder Rentner diese Möglichkeit.
Das Antragsformular erhalten Sie von Ihrem örtlichen Finanzamt. Nach positiver Bearbeitung des NV-Antrags müssen Sie diesen bei Ihrer Bank vorlegen. Nur so kann die Bank die Steuerabzüge von Ihren Zinserträgen aussetzen.

Nominalzins

Bei Geldanlagen wie Tagesgeld wird üblicherweise der Zinssatz als Nominalzins angegeben, der tatsächlich auf dem Tagesgeldkonto erscheint. Dieser Zins berücksichtigt keine Kosten und rechnet auch den Zinseszins-Effekte nicht mit ein. Häufig steht hinter dem Zinssatz die Abkürzung p.a., was für “per anno” (pro Jahr) steht.

Prolongation

Unter Prolongation (Fortschreibung) versteht man die Verlängerung der Laufzeit einer Geldanlage oder eines finanziellen Vertrags. Dies kann bedeuten, dass das bereits investierte Geld samt Zinsen zu den gleichen Bedingungen weiter angelegt wird, oder dass der Zeitpunkt der Fälligkeit eines Vertrags bei der bisherigen Bank verlängert wird.

Rating

Unter Rating versteht man die Einschätzung der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens oder eines Landes. Diese Bewertung wird von Rating-Agenturen durchgeführt. Hierbei verwenden sie spezielle Skalen, um Unternehmen zu bewerten. Normalerweise erhalten diese Unternehmen am Ende eine Zusammenfassung des Ergebnisses, jedoch keine detaillierte Aufschlüsselung der zugrunde liegenden Werte.

Referenzkonto

Ein Referenzkonto ist ein Bankkonto, das Anleger angeben müssen, wenn sie Geldanlagen wie Tages- oder Festgeld nutzen möchten. Normalerweise ist dies ein Girokonto.

Rendite

Die Rendite bezeichnet, wie viel Gewinn Sie aus Ihrer Investition oder Geldanlage erzielen, im Vergleich zum investierten Geld. Die Rendite wird in Prozent angegeben. Sie verdeutlicht, wie gut Ihre Anlage im Verhältnis zu den Kosten oder dem investierten Geld abschneidet. Eine höhere Rendite deutet darauf hin, dass Ihre Investition besser läuft oder effizienter ist als eine Geldanlage mit weniger Rendite.

Sparkonto

Das Sparkonto ist eine Art von Anlagekonto, auf dem das Guthaben eines Sparers bei einer Bank aufbewahrt wird. Normalerweise wird dieses Guthaben zu einem variablen Zinssatz verzinst, der entsprechend den Marktbedingungen angepasst wird. Die Zinsen, die Sie verdienen, werden in der Regel am Ende des Jahres dem Sparkonto hinzugefügt und zwei Monate später in die gesamte Anlage einbezogen.

Sparerfreibetrag

Am 1. Januar 2009 wurde in Deutschland die Abgeltungssteuer eingeführt. Im Zuge dieser Einführung wird heute der Sparerpauschbetrag verwendet, der 2023 auf 1.000 bzw. 2.000 Euro bei verheirateten Personen angehoben wurde.

Sparerpauschbetrag

Zinseinkünfte bis 1.000 Euro für Ledige und 2.000 Euro für Verheiratete pro Jahr können freigestellt werden. Steuern fallen erst für den 1.000 / 2.000 Euro übersteigenden Anteil an.

Tageszinsen

Es kommt häufig zu Verwechslungen zwischen den Begriffen Tagesgeldzinsen und Tageszinsen. Während die Tagesgeldzinsen in Prozent pro Jahr (p.a.) den Zinsertrag der ausgewählten Geldanlage über ein Jahr hinweg anzeigen, repräsentieren die Tageszinsen den Zinsbetrag pro Tag, der auch für einen Kredit gelten könnte.

Termingeld

Termingeld, auch bekannt als Festgeld oder Sparbrief, stellt eine Möglichkeit der Geldanlage auf speziellen Anlagekonten dar. Bei dieser Form der Geldanlage wird ein festgelegter Geldbetrag über eine zuvor vereinbarte Laufzeit zu einem bestimmten Zinssatz auf einem Anlagekonto gehalten.