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Frankfurt 30.04.2012 –– Lebensversicherung, Immobilienverkauf, Erbschaft oder schlicht Arbeit: Es gibt viele Möglichkeiten, in den besten Jahren eine ordentliche Summe Geld auf der Seite zu haben. Zahlreich sind auch die Optionen, wie man damit das Einkommen im Alter aufbessern kann – etwa durch einen Auszahlplan bei einer Bank, der das Geld verzinst und in eine monatliche Rente umwandelt. Derzeit kommen verstärkt Anbieter auf den Markt, die aus den niedrigen Garantiezinsen der Versicherer Kapital schlagen.

Wer in den sogenannten besten Jahren 150.000 Euro aus seiner Lebensversicherung erhält oder 100.000 Euro von Tante Erna erbt und kurz vor dem Ruhestand steht, hat nicht nur mehr Geld als zuvor, sondern auch eine Sorge mehr: Wie lässt sich das Geld so rentabel und doch so sicher anlegen, dass daraus verlässlich eine möglichst hohe Monatsrente gezahlt werden kann?

Wette auf ein langes Leben

Die klassische Antwort darauf ist die private Rentenversicherung mit Sofortauszahlung. Diese Policen haben einen unbestreitbaren Vorteil gegenüber den Auszahlplänen der Banken: Sie garantieren eine lebenslange Zahlung der Rente. Im Gegenzug kalkulieren die Versicherer mit (sehr) hohen Lebenserwartungen, was die monatliche Rente oft niedriger ausfallen lässt als zunächst gedacht.

So wird der Abschluss einer Rentenversicherung letztlich zu einer Wette auf ein langes Leben.
Der Versicherte kann davon profitieren oder er kann bei einem frühen Tod „draufzahlen“. Denn im letztgenannten Fall bleibt das noch nicht ausbezahlte Geld in aller Regel beim Versicherer – außer es wurde eine so genannte Renten-Garantiezeit vereinbart, die nach dem Tod des Versicherten weiterhin an die Hinterbliebenen bezahlt. Diese Garantie kostet natürlich ebenso Geld wie die üblichen Vertriebsprovisionen.

Versicherer garantieren nur 1,75 Prozent Zinsen

Weiterer gravierender Nachteil: Die von den Versicherern garantierten Zinsen für neu beginnende Verträge liegen dank der Schuldenkrise mit gerade mal 1,75 Prozent deutlich unter denen der Banken und Bausparkassen. Wer mit 65 Jahren 50.000 Euro bei der mehrfach prämiierten Cosmos Direkt anlegt, bekommt über mindestens 20 Jahre eine garantierte Rente von monatlich 189,30 Euro. Das entspricht bei 20 Jahren Bezug (im Todesfall des Versicherten) einer Gesamtauszahlung von 45.432 Euro und damit einem ziemlich schlechten Geschäft. Mit der nicht garantierten Überschussbeteiligung können es immerhin 248,52 Euro werden, sodass bei 20 Jahren Laufzeit 59.645 Euro zusammen kommen.

Banken und Bausparkassen liegen bei Zinsen deutlich vorn

Wer sicher sein will, dass er kein Geld verschenkt, ist mit dem Auszahlplan einer Bank oder Bausparkasse deutlich besser beraten. Auch sind die Zinsen erheblich höher. So zahlt die BKM Bausparkasse für den Auszahlplan mit Kapitalverzehr bei einer Laufzeit über 20 Jahre und 50.000 Euro einen Zins von 3,25 Prozent und damit monatlich (garantiert) 282,38 Euro. Bei der Debeka Bausparkasse sind es attraktive 3,7 Prozent. Spitzenreiter ist indes die Santander Bank mit aktuell 4,01 Prozent, was bei 50.000 Euro einer monatlichen Zahlung von 301,33 Euro entspricht. Damit zahlt die Bank dem Anleger oder seinen Hinterbliebenen im Lauf der 20 Jahre 72.319 Euro aus – das sind 12.674 Euro mehr, als Cosmos Direkt überweist!

Nur drei Anbieter bei Laufzeiten über 15 Jahre

Aktuell beherrschen diese drei Anbieter den Markt für Auszahlpläne mit Laufzeiten zwischen 15 und 30 Jahren. Bei 30 Jahren liegt die BKM mit einem Zins von 4,0 Prozent vor der Debeka mit 3,85 Prozent; die Santander Bank hat diese Laufzeit nicht im Angebot. Bei 25 Jahren ist die Santander Bank mit 3,93 Prozent die beste Option vor der Debeka (3,85 Prozent) und der BKM (3,5 Prozent). Auch bei 15 Jahren liegt die Bank mit 3,62 Prozent vor den 3,25 Prozent der BKM und den 3,0 Prozent der Debeka.

Auszahlplan fürs Studium oder Hausbau

Solche Auszahlpläne eignen sich übrigens nicht nur für eine Aufstockung der eigenen Bezüge im Alter. Wer seinen Kindern oder Enkeln etwas Gutes tun will, kann mit einem Auszahlplan die Hausfinanzierung oder das Studium des Nachwuchses unterstützen. Die Streckung auf eine Laufzeit von 5, 10 oder 20 Jahren macht es unwahrscheinlich, dass das Geld andersweitig „verjubelt“ wird. Und sollte der Spender in der Zwischenzeit sterben, sorgt der monatliche Geldfluss mit Sicherheit für dauerhaft gute Erinnerungen.

Mehr Auswahl bei kürzeren Laufzeiten

Bei den relativ kurzen Laufzeiten von fünf und zehn Jahren können Anleger derzeit die Angebote von insgesamt 13 Banken und Bausparkassen nutzen. Spitzenreiter bei den fünfjährigen Auszahlplänen ist die Hanseatic Bank mit 3,5 Prozent, gefolgt von der Santander Bank mit 3,25 Prozent. Bei zehnjährigen Auszahlplänen ist erneut die Santander Bank mit aktuell 3,62 Prozent auf dem ersten Rang zu finden.

Wer sich für die Angebote der Santander Bank interessiert, muss sich allerdings in eine Filiale bequemen. Der Abschluss eines Auszahlplans ist online nicht möglich, ja, er wird nicht einmal beworben. Übrigens: Für die Santander Bank greift bei Beträgen bis zu 100.000 Euro je Anleger die gesetzliche Einlagensicherung in Deutschland. Weitere Einlagen werden durch den Sicherungsfonds deutscher Privatbanken abgedeckt.

Autor: Max Herbst, Inhaber der FMH-Finanzberatung

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