Frankfurt 28.05.2010 –– Wer eine Immobilie finanziert, kann derzeit von sehr günstigen Zinsen profitieren. Wegen der   Schuldenkrise in Süd- und Osteuropa kaufen Anleger verstärkt deutsche Staatsanleihen und Pfandbriefe, was die langfristigen Zinsen drückt – und damit die Kosten für Baudarlehen. Mit einer möglichst langen Zinsfestschreibung können Häuslebauer und Immobilienanleger davon profitieren.

Die Gesetze am Kapitalmarkt sind gnadenlos: Wem es schlecht geht, der muss sehen, wo er bleibt. Wem es gut geht, der bekommt noch mehr. Deutschland befindet sich aktuell in der angenehmeren Rolle: Auch wenn das Land selbst eine hohe Schuldenlast zu schultern hat, erscheint es gegenüber Ländern wie Griechenland und Portugal doch als „Einäugiger unter Blinden”. Aus diesem Grund suchen Anleger ihr Heil in deutschen Schuldverschreibungen und Pfandbriefen.

Das freut nicht nur Finanzminister Schäuble, der weniger Zinsen für neu aufgenommene Schulden zahlen muss. Auch Häuslebauer und Immobilienanleger profitieren von der Suche nach Sicherheit, da diese die Zinsen für Baudarlehen sinken lässt. Aktuell weist der von uns errechnete FMH-IndeX für Zehn-Jahres-Darlehen im Schnitt Zinsen in Höhe von 3,64 Prozent aus, für 15 Jahre werden 4,08 Prozent fällig. Damit liegen die Zinsen für Baudarlehen unter dem tiefsten Wert seit 1980!

Langfristige Bindung ist Trumpf

Was heißt das für Ihre Finanzierung? Zum einen sollten Sie sich die niedrigen Zinsen möglichst langfristig sichern, da es unwahrscheinlich ist, dass die Zinsen auf Dauer noch deutlich tiefer fallen werden. Zum anderen können Sie aber in gewissem Maß taktieren, um von einem eventuellen kleinen Zinsrutsch zu profitieren. Konkret: Wenn bei Ihnen jetzt eine Anschlussfinanzierung ansteht, könnte es ratsam sein, mit der Unterschrift unter das Bankangebot noch etwas zu warten und bei einem Zinsrückgang vor Ablauf der Frist ein neues Angebot einzuholen. Eventuell empfiehlt sich auch ein variables Darlehen ohne Bearbeitungsgebühr zur zeitlichen Überbrückung. In beiden Fällen geht es darum, einen möglichst niedrigen Zinssatz zu erwischen.

Forward-Darlehen sind jetzt sinnvoll

Ähnlich verhält es sich bei Forward-Darlehen, mit denen Sie sich mit einem Vorlauf von meist bis zu 36 Monaten die heutigen Zinsen sichern können – freilich gegen Aufschlag. Wenn Ihre Anschlussfinanzierung erst in etlichen Monaten oder in wenigen Jahren ansteht, sollten Sie jetzt Angebote zu Forward-Darlehen einholen. So wissen Sie rechtzeitig, welche Bank Ihr Favorit ist und was Sie an Zinsen zahlen müssten. Mit der Unterschrift unter das Angebot sollten Sie sich aber Zeit lassen, da damit Zinsen zuzüglich des Aufschlags für Sie bindend wären. Von eventuell günstigeren Konditionen könnten Sie anschließend nicht mehr profitieren.

Sollten die Zinsen weiter sinken, können Sie auch die Annahmefrist verstreichen lassen und ein neues Angebot einholen. Die Banken bessern aber nicht wochenlang nicht unterschriebene Angebote nach, sondern verlangen dann eine Bearbeitungsgebühr für weitere Angebote im Voraus. Vorsicht:: Nach einer Umfrage der FMH-Finanzberatung prüfen die meisten Banken vor Inkrafttreten des Forward-Darlehens nochmals die Bonität des Kunden. Je länger die Vorlaufzeit, umso mehr kann sich an der Bonität oder Objektwerthaltigkeit ändern. Für Anschluss- wie auch Forward-Darlehen reicht in der Regel eine Zinsbindung von 15 Jahren fest aus, da diese Darlehen meist mit jährlich drei Prozent und mehr getilgt werden.

Kauf und Neubau: Eile ist geboten!

Auch wer ein Haus kaufen oder bauen möchte, sollte jetzt handeln. Schließlich steht der Chance auf weiter fallende Zinsen das Risiko steigender Immobilienpreise gegenüber. Je mehr Unsicherheit weltweit besteht, desto schneller könnte die Krisen-Angst die Leute in inflationssichere Anlagen wie Gold und Immobilien treiben. Die aktuell extrem niedrigen Zinsen sollte man mindestens für 15 Jahre, noch besser für 20 Jahre festschreiben – zumal der Aufschlag für 20 Jahre im Vergleich zur 15-jährigen Zinsbindung nur 0,1 bis 0,2 Prozentpunkte ausmacht.

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