FMH Award 2018 Max Herbst
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Frankfurt 23.01.2018 –– Nach der spannenden Keynote und anschließenden Podiumsdiskussion zum Thema Digitale Baufinanzierung wurden die besten Baufinanzierer 2017 ausgezeichnet. Die Highlights der Veranstaltung.

Am 18. Januar 2018 trieb Sturmtief „Friederike“ ihr Unwesen in Deutschland, und auch der FMH-Award wurde durch die Ausläufer des Orkans etwas durcheinandergewirbelt – einige der reservierten Plätze im Saal blieben aufgrund von Bahn- und Flugausfällen leer. Mancher Gast sattelte spontan aufs Auto um, um den 10. FMH-Award nicht zu verpassen, schließlich ist diese Veranstaltung nicht nur eine Preisverleihung, sondern auch ein Branchentreff mit vielen bekannten Gesichtern und hochrangigen Vertretern von Banken, Vermittlern und Versicherern.

Digitale Baufinanzierung – die Technik ist fast so weit, der Kunde auch?

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion zum Thema „Digitale Baufinanzierung – die Technik ist fast so weit, der Kunde auch?“ blieben von „Friederike“ verschont und konnten dem Publikum einen interessanten Austausch von Ansichten und Einblick in die Erfahrungen des Daily Business bieten. Doch zunächst führte Bianca de Bruijn van der Gaag, Vertriebsleiterin Immobilienfinanzierung der ING-DiBa, in einer Keynote durch die unterschiedlichen Kundengenerationen, ihre Eigenheiten und Vorlieben. So erfuhr das Publikum, dass die Generationen X und Y (Jahrgang 1965 bis 1995) aus unterschiedlichen Gründen zwar noch nicht bereit für die komplette digitale Baufinanzierung seien, die Generation Z (Jahrgang ab 1995) jedoch schon. Für die ersten echten Digital Natives spielten Themen wie Privatsphäre keine Rolle mehr, so de Bruijn, und obwohl diese Generation viel zu jung für eine Baufinanzierung sei, könne sie eine wichtige Rolle spielen, denn zum ersten Mal lasse sich die ältere Generation von der jüngeren beeinflussen und so sei es durchaus möglich, dass der natürliche, unbedarfte Umgang der Kinder mit digitalen Medien den Eltern die Scheu nähme und die Digitalisierung so eine rasante Entwicklung nehmen könne.

Podiumsdiskussion: Spannende Ansichten und Einblicke

Dieser sehr enthusiastischen Einstellung standen bei der Podiumsdiskussion die etwas verhalteneren Stimmen von Dr. Ralph Müller (Vorstand der Postbank), Bernhard Heinlein (Vorstand der Münchener Hypothekenbank) und Ronald Slabke (Vorstandsvorsitzender der Hypoport AG) gegenüber. Bianca de Bruijn vertrat die Ansicht, dass man das „fast“ in dem Satz „Die Technik ist fast soweit – der Kunde auch?“ getrost streichen könne, Bernhard Heinlein jedoch wies darauf hin, dass die nötige Flächenstruktur für eine digitale Baufinanzierung in großen Teilen Deutschlands noch gar nicht vorhanden sei, schließlich gäbe es beispielsweise nach wie vor Regionen, in denen kein Breitbandinternet zur Verfügung stünde – immerhin die Mindestvoraussetzung für digitalisierte Finanzierungsprozesse.

Marktreglementierung steht Digitalisierung im Weg

Ebenfalls problematisch, so waren sich alle einig, seien die Reglementierungen, beispielsweise in Form der Wohnimmobilienkreditrichtlinie. Das bedeute, dass selbst der willige, dem digitalen Ablauf offene Kunde, gar nicht alles digital vornehmen dürfe, weil diverse Verordnungen dem entgegenstehen. Diese Erfahrung durfte auch Ronald Slabke machen, der unlängst privat die Baufinanzierung aus Kundensicht erlebte: Bei intransparenten Prozessen und Verträgen von 200 Seiten Umfang sei es selbst für ihn als Brancheninsider nicht ohne persönliche Rückfragen und Gespräche möglich gewesen, den Überblick zu behalten. Der digitale Austausch der nötigen Unterlagen sei von Seiten des Baufinanzierers nicht möglich gewesen, und auch andere Strukturen seien überholungsbedürftig – so lasse die Eintragung ins Grundbuchregister nun bereits seit drei Wochen auf sich warten.

Digitale Baufinanzierung: Wird der Kunde jemals soweit sein?

Technische Möglichkeiten mal außer Acht gelassen, wolle der Kunde ohnehin keine komplett digitale Baufinanzierung, sagt Dr. Ralph Müller. Es kämen ständig neue Fintech-Programme dazu, die man durchaus digital und sinnvoll nutzen könne – beispielsweise wenn es um die Ermittlung der persönlichen Bonität ginge. Hier seien Kunden durchaus bereit, dem Baufinanzierer Einblick in ihr Girokonto zu gewähren, wenn dadurch die Erbringung der Gehaltsnachweise wegfiele. Einen gesamten digitalisierten Prozess ohne persönliche Gespräche sieht er in der Baufinanzierung auch in ferner Zukunft nicht, dazu sei die Entscheidung, sich über Jahre im sechsstelligen Bereich zu verschulden, zu wichtig. Diese Annahme konnte Bianca de Bruijn mit konkreten Zahlen aus ihrer Vertriebserfahrung stützen: Der Einsatz des so genannten Screen-Sharings in der Telefonberatung – Berater und Kunde sehen auf ihrem Desktop jeweils das gleiche – habe den Vertragsabschluss um rund 30 Prozent erhöht. Auch Ronald Slabke sieht die Digitale Baufinanzierung eher wie eine Art Baukasten, die ein Baufinanzierer zur Verfügung stelle und aus dem sich der Kunde die Bereiche aussuche, die er digital abwickeln möchte.

Verleihung des 10. FMH-Awards

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion wurde der FMH-Award 2018 an die besten Baufinanzierer verliehen. In drei Kategorien wurden jeweils bundesweite Anbieter, regionale Banken und Vermittler ausgezeichnet, deren Konditionen im Laufe des gesamten Jahres 2017 am meisten überzeugten. Aufgrund der Niedrigzinsphase waren es bisweilen feine Unterschiede, die eine Platzierung ausmachten, weshalb die Mittelwerte aus über 50 ausgewerteten Wochen bis auf vier Nachkommastellen berechnet wurden. Die Preise und Urkunden wurden von FMH-Inhaber Max Herbst und Moderatorin Beate Hoffbauer überreicht.

Sehen Sie hier die Platzierung der besten Baufinanzierer 2017.

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