Comeback Sparbuch
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Frankfurt 17.06.2016 –– Sparbuch oder Tagesgeld? Für findige Anleger war die Antwort in den vergangenen Jahren stets sonnenklar: Tagesgeld bringt höhere Zinsen und ist zudem flexibler. Aber inzwischen gibt’s auf manchem Sparbuch mehr als auf Tagesgeldkonten.

Sparer, die auf Sicherheit setzen, durchleben harte Zeiten. Soeben ist die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen auf unter null Prozent gesunken. Anleger müssen den deutschen Staat also bezahlen, wenn sie ihm Geld leihen wollen. Hintergrund für diese verkehrte Welt sind die massiven Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank sowie Ängste um das Ausscheiden Großbritanniens aus der EU. Die nun negative Verzinsung sorgte selbst in Amerika für Schlagzeilen: Dort bekommt man für Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit noch 1,6 Prozent.

Zins-Schere zum Sparbuch schließt sich

Der Trend nach unten geht natürlich auch an Tagesgeld und Sparbuch nicht spurlos vorbei. Doch bislang konnten sich Sparer stets darauf verlassen, dass sie mit Tagesgeldkonten besser bedient sind als mit Sparbüchern. So lag der von uns ermittelte FMH-IndeX für Tagesgeld Anfang 2012 noch bei rund 0,8 Prozent, der Spareckzins – also der Zinssatz für Spareinlagen mit dreimonatiger Kündigungsfrist – hingegen bei nur knapp 0,3 Prozent. Inzwischen ist der Spareckzins zwar bei 0,05 Prozent angelangt, doch die Zinsen für Tagesgeld sind noch weit stärker gesunken: auf schmale 0,21 Prozent.

Löwenanteil wird gar nicht mehr verzinst

Hinter diesen bereits ernüchternden Zahlen verbirgt sich eine noch erschreckendere Realität. Denn die meisten Sparer legen ihr Geld nicht bei jenen Banken an, die höhere Zinsen zahlen und ihre Daten auch deswegen an die FMH-Finanzberatung liefern. Vielmehr liegt das meiste Geld auf den Konten von Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken, die Zinsen – wenn überhaupt – nurmehr in homöopathischen Dosen gutschreiben. Nach Angaben der Deutschen Bundesbank, in die die Daten all dieser Banken einfließen, bekommen Sparer im Durchschnitt fürs Tagesgeld nur noch 0,1 Prozent – kaum mehr als den Spareckzins.

Konkurrenzfähige Angebote fürs Sparbuch

Schaut man sich den Sparbuch-Vergleich genauer an, zeigt sich: Es gibt inzwischen einige Banken, die für das Sparbuch höhere Zinsen zahlen als andere Institute für das Tagesgeld. So verzinst die Merkur Bank Sparbuch-Guthaben mit 0,5 Prozent, die BMW Bank mit 0,4 Prozent und CosmosDirekt, GEFA Bank und VTB Direktbank jeweils mit 0,3 Prozent. Zum Vergleich: 46 Banken von 72 Banken schreiben beim Tagesgeld selbst Neukunden geringere Zinsen gut, 31 davon sogar weniger als 0,1 Prozent.

Tagesgeld: 13 Banken zahlen Bestandskunden über 0,5 Prozent

Wird das Sparbuch damit zu einer echten Alternative fürs Tagegeld? Nur bedingt, denn es gibt immer noch eine Reihe vergleichsweise attraktiv verzinster Tagesgeldkonten. So verzinsen derzeit sechs Banken ihren Neukunden das Tagesgeld mit mehr als einem Prozent, reduzieren das jedoch nach wenigen Monaten teils erheblich. Aussagekräftiger sind daher die Zinsen für Bestandskunden: 13 Häuser zahlen zwischen 0,5 und 0,81 Prozent und damit mehr als der beste Sparbuch-Anbieter.

Zudem müssen Tagesgeldkunden keine Kündigungsfristen einhalten, wenn sie ihre Einlage vom Konto abziehen wollen – etwa wenn sich die Konditionen verschlechtern. Beim Sparbuch indes können Kunden pro Monat maximal nur 2.000 Euro abheben. Wollen Sie sich eine spürbar höhere Summe auszahlen lassen, müssen sie dies ihrer Bank rechtzeitig kundtun und dann drei Monate auf die Auszahlung der verbleibenden Einlagen warten.

Für Testzwecke können hier alle Rechner aufgerufen werden. Wird auf der richtigen Seite dann nicht mehr angezeigt.
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