Frankfurt 19.03.2017 –– Ein neues Bad, eine bessere Dämmung, ein ausgebautes Dach: Wer heute Geld in sein Eigenheim steckt, kann sich meist über günstige Kredite freuen.

Der sprichwörtliche „goldene Boden“ des deutschen Handwerks erstrahlt dieser Tage in besonders schönem Glanz: Seit Sparen kaum etwas abwirft, stecken die Deutschen ihr Geld verstärkt in Sachwerte, allen voran ins eigene Haus. Das beschert nicht nur Baumärkten hervorragende Zahlen. Auch die meisten Handwerker können sich vor Arbeit kaum retten.

Bei den Banken ist ebenfalls viel zu tun. Denn Modernisierungen und Sanierungen kosten schnell zwischen 20.000 bis 40.000 Euro. Solche Summen zahlen die meisten Bauherren nicht aus der Portokasse, sondern finanzieren sie. Aus gutem Grund. Modernisierungskredite sind zu hervorragenden Konditionen zu haben und leicht zu besorgen. Denn anders als klassisches Hypothekendarlehen müssen sie nicht unbedingt über das Grundbuch abgesichert werden. Banken und Bausparkassen vergeben sie oft ähnlich wie einen normalen Ratenkredit.

Viele Banken bieten gute Konditionen

Apropos Bausparkassen: Wer glaubt, Modernisierungsdarlehen mit Laufzeiten von zehn bis 15 Jahren seien ein Nischenprodukt von Wüstenrot und Co., der irrt. Immobilieneigner, die in der Lage sind, ihren Kredit innerhalb von sieben oder zehn Jahren zu tilgen, finden die besten Angebote bei den Banken, wie eine Umfrage der FMH-Finanzverwaltung für n-tv ergeben hat.

Besonders bemerkenswert: Nur die BHW-Bausparkasse wagte den Vergleich mit Bankangeboten. Der Mut hat sich gelohnt: Bei einer Laufzeit von 15 Jahren ohne Grundbuch­absicherung belegte sie den ersten Platz vor der Deutschen Bank. Wir haben dabei unterstellt, dass der Bauherr noch keinen Bausparvertrag besaß und einen Kredit von 30 000 Euro ausbezahlt bekommt. Zahlen muss er dann zum einen die Zinsen für den Kredit, zum anderen muss er den (jetzt neu abgeschlossenen) Bausparvertrag besparen.

Modernisierungsdarlehen sind in der Höhe gut vergleichbar mit höheren Autokrediten. Ihre Handhabung ähnelt am ehesten einem Ratenkredit. Zum Beispiel kostet ein Konsumenten­kredit über 84 Monate in Höhe von 20.000 Euro bei der ING-DiBa 271 Euro, ein Autokredit 262 und der Wohnungskredit 264 Euro. Einziger Unterschied zu den klassischen Ratenkrediten: Vor Auszahlung wollen die Banken in den meisten Fällen die Handwerker­rechnung oder einen Kostenvoranschlag sehen.

Anders als Hypothekendarlehen müssen viele Modernisierungsdarlehen nicht im Grundbuch eingetragen werden. Weiterer Vorteil: Das Gesetz erlaubt es diesen Kunden ohne Grundbuch­absicherung, den Vertrag jeweils zum Monatsende vorzeitig zu kündigen. Obwohl die Kredite mit einem festen Zinssatz ausgestattet und auf eine bestimmte Laufzeit angelegt sind, beträgt die maximale Vorfälligkeitsentschädigung bei diesen ungesicherten Darlehen maximal ein Prozent der vorzeitig zurückgezahlten Summe. Dies gilt auch für Sondertilgungen, weil sie als Teilkündigungen angesehen werden. Viele Banken verzichten sogar ganz auf eine Vorfälligkeitsentschädigung.

Je höher die Sicherheiten, desto besser die Zinsen

Etwas komplizierter wird es, wenn man an einen Finanzierer gerät, der keine ungesicherten Modernisierungsdarlehen vergibt. Diese Anbieter, darunter zum Beispiel die Allianz oder die Münchener Hyp, verlangen doch eine Absicherung übers Grundbuch oder erwarten eine Grundschuldabtretung von bestehenden Baudarlehen. Zwar lässt sich auch das vergleichsweise einfach bewerkstelligen: Die Grundschuldabtretung könnte die Bank intern durchführen, wenn sie neben dem Bau- auch den Modernisierungskredit vergibt. Ist eine andere Bank im Grundbuch eingetragen, kann diese die freien Grundschuldteile an die Kreditgeberin des Modernisierungsdarlehens abtreten. Damit alles klappt, sollten Kunden aber relativ früh bei den Geldhäusern anfragen, damit diese die Sicherheit prüfen und alle weiteren Schritte im vereinfachten Verfahren in die Wege leiten können.

Im günstigsten Fall lohnt sich dieses Prozedere, denn Modernisierungsdarlehen mit Grundschuldsicherung sind nochmal um einiges billiger als die ungesicherten Darlehen. Bei einem Darlehen von 30 000 Euro für die anstehenden Arbeiten am oder im Haus ergibt sich innerhalb von 15 Jahren zum Beispiel bei der Deutschen Bank ein Vorteil von 5.164 Euro, wenn man mit eigener Grundschuldabtretung arbeiten kann. Gegenüber dem billigsten bundesweiten Angebot der BHW Bausparkasse sind es immer noch 3.087 Euro wenn man dafür der Deutschen Bank eine Grundschuldabtretung einer fremden Bank anbieten kann.

Für Testzwecke können hier alle Rechner aufgerufen werden. Wird auf der richtigen Seite dann nicht mehr angezeigt.
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