Zinsen Tiefflug
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Frankfurt 06.03.2014 –– Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Zwar hat die EZB die Leitzinsen jüngst nicht gesenkt, doch am weiteren Abwärtstrend der Anlagezinsen wird das nichts ändern. Wie sehr Draghi & Co. die Zinsen bereits drücken, belegt unser FMH-IndeX.

Mit Statistiken kann man alles beweisen – auch das Gegenteil, lautet ein Bonmot. Beim Blick auf die Anlagezinsen dürfte das jedoch schwerfallen. Denn die Sparer in Deutschland müssen seit einigen Jahren mit permanent niedrigeren Verzinsungen leben, wie der Blick auf den FMH-IndeX für die verschiedenen Anlagearten zeigt.

Zinsdiskussionen halten an

Dieser Druck auf die Zinsen für Tagesgeld, Sparbuch, Festgeld und Sparbriefe wird unserer Auffassung so lange bestehen, wie die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen unten hält bzw. so lange immer wieder Diskussionen über eine erneute Zinssenkung aufflammen. Warum auch sollten die Banken den Anlegern wesentlich höhere Zinsen bezahlen, wenn sie bei der Notenbank für die Geldleihe derzeit nur 0,25 Prozent Zinsen berappen und dafür nicht einmal immer erstklassige Sicherheiten einreichen müssen?

FMH-Indizes haben sich zumindest halbiert

Folgerichtig weist der FMH-Index, in dem die Daten von 35 gezielt ausgewählten Banken geführt werden, mit derzeit 0,68 Prozent nur noch rund ein Drittel des Mittelwertes der vergangenen 12 Jahre aus (1,90 Prozent). Beim Festgeld für ein Jahr sieht es mit dem aktuellen FMH-IndeX von 0,65 Prozent gegenüber einem Mittelwert von 2,22 Prozent seit 2002 noch schlimmer aus. Zur Erinnerung: Im September 2008 hatte der FMH-IndeX fürs einjährige Festgeld in der Spitze 4,87 Prozent erreicht. Und wer damals in einem Sparbrief Geld für 10 Jahre angelegt hat, kann sich heute im Mittel über eine jährliche Verzinsung von 4,66 Prozent freuen – und das noch bis September 2018. Das sind Werte, die heute wie von einem anderen Stern anmuten: Aktuell liegt der Index-Wert bei nur 2,27 Prozent.

Kundengelder tun den Bankbilanzen gut

Glücklicherweise gibt es noch Banken, die ihren Kunden höhere Anlagezinsen zahlen, als sie an die EZB oder bei der Geldleihe von anderen Banken zu entrichten haben. Sie tun dies natürlich nicht aus Wohltätigkeit, sondern weil sie die Einlagen der Kunden gut für die Bilanzaufbesserung nutzen können und keinerlei Sicherheiten an die Notenbank abtreten müssen. Diese Banken findet jedoch nur, wer bereit ist, unsere Zinsvergleiche zu nutzen. Dort gibt es immer wieder Angebote mit vergleichbarer Sicherheit wie bei anderen Banken, aber mit wesentlich höheren Zinsen, als dies die Zahlen der FMH-Indizes wiedergeben.

Wer bereit ist, für ein Jahrzehnt auf Geld zu verzichten, bekommt beim Spitzenreiter “NIBC Direct(Infoseite der Bank)”: derzeit immerhin 3,1 Prozent Zinsen per anno. Auch beim Festgeld für 12 Monate lässt diese Bank den FMH-IndeX-Wert von 0,65 Prozent weit hinter sich. Und beim Tagesgeld führt derzeit etwa die Volkswagen Bank mit 1,4 Prozent die Liste der am besten zahlenden Institute an.

Für Testzwecke können hier alle Rechner aufgerufen werden. Wird auf der richtigen Seite dann nicht mehr angezeigt.
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