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Frankfurt 16.02.2017 –– Einlagensicherungs-Systeme sollen Bankkunden bei einer Pleite ganz oder teilweise entschädigen. Doch kann man den Zusagen trauen? Und wie sicher sind jederzeit verfügbare Tagesgeldkonten?

Weltweit schwindet das Vertrauen der Sparer in staatliche und private Institutionen. In Zeiten, in denen ein amerikanischer Präsident „alternative Fakten“ erfindet und Europa von Krise zu Krise taumelt, stellen sich viele Anleger die Frage: Wie gut ist die Einlagensicherung der einzelnen EU-Länder? Gilt die Zusage noch, dass Kundengelder bis 100.000 Euro pro Bank und Anleger sicher sind? Bieten Länderratings wie die von Moodys ernsthafte Entscheidungshilfe? Und würde die europäische Staatengemeinschaft im Fall der Fälle wirklich für ihre Mitglieder einstehen, wenn deren eigene Systeme überfordert wären?

Der Fall ist keineswegs unwahrscheinlich und einer der Gründe, warum der deutsche Staat sich derzeit vehement gegen eine einheitliche europäische Einlagensicherung stemmt. Die nämlich könnte sich als ausgesprochen teuer erweisen: In Berlin weiß man nur zu gut, dass viele Staaten ihr Banksystem alleine nicht mehr retten könnten, wenn ein größeres Geldhaus Pleite gingen. Solventere Staaten (und damit vor allem Deutschland) müssten Geld zuschießen.

Garantien gibt es kaum – auch in Deutschland nicht

Eine Insel der Glückseligen ist die hiesige Finanzwelt allerdings auch nicht – selbst wenn mancher Sparer der deutschen Einlagensicherung blind zu vertrauen scheint. Auf dem Papier sieht die auch prima aus: Neben der gesetzlichen Mindestsicherung von 100 000 Euro pro Bank und Sparer federt auch der Extraschutz der Verbundhaftung von Sparkassen und Volksbanken – beziehungsweise der Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (www.bdb.de) Verlustrisiken ab. Letzterer sichert zum Beispiel einen Commerzbankkunden bis zu 4,77 Milliarden Euro.

Nun bedarf es keiner großen Fantasie, um die Utopie solcher Zusagen zu erkennen. Das Sicherheitsgefühl rührt also vor allem daher, dass die Sparer auf den Staat vertrauen. Und darauf, dass die öffentlich Hand auch in Zukunft für marode Banken geradestehen würde. Eine Garantie dafür gibt es allerdings nicht. Die Zuversicht folgt dem Prinzip Hoffnung.

Vielfalt vermindert Verlustrisiken

Sparer haben es aber in der Hand, ihre Risiken zu verringern. Wer etwa, statt alles auf eine Karte zu setzen, sein Geld auf unterschiedliche Finanzhäuser in unterschiedlichen Ländern verteilt, minimiert die Gefahr eines Totalausfalles. Das gilt auch für die Geldanlage bei deutschen Banken.

Auch die Wahl der Anlageform beeinflusst die Risiken: Liegt das Geld statt auf einen Festgeld- auf einem gut verzinsten Tagesgeldkonto im Ausland, kann der Kunde schnell reagieren und sein Erspartes zügig wieder abziehen: Eine E-Mail an seinen Vermittler reicht und das Geld ist innerhalb von ein paar Tagen wieder bei der deutschen Hausbank. Auf Tagesgeld gibt es derzeit maximal 1,20 Prozent bei einer italienischen Bank, vermittelt über Weltsparen. Die besten Tagesgeld Konditionen mit deutscher Einlagensicherung bietet die AKBANK mit 0,5 Prozent. Zum Vergleich: Das beste Festgeld mit deutscher Einlagensicherung für fünf Jahre bringt lediglich 1,3 Prozent bei der akf bank.

Fazit: Es ist zwar aufwendig, mehrere Konten zu verwalten. Derzeit ist ein solches Vorgehen aber dringend zu empfehlen. Für 30.000 Euro sollten Sparer, die nur in Deutschland anlegen wollen, mindestens zwei, besser drei Banken auswählen – und wenigstens ein Drittel der Summe für zwei bis drei Jahre fest anlegen. Sparer, die ausländischen Banken und deren Einlagenabsicherung vertrauen, sollten die beispielhaften 30.000 Euro auf drei bis vier Banken verteilen.

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