Die besten Girokonten mit persönlichem Service 2022

Gebührenvergleich Die besten Girokonten mit persönlichem Service
von Jessica Schwarzer
15. März 2022

Die besten Girokonten mit persönlichem Service
Immer weniger Menschen erledigen ihre Bankgeschäfte offline. Doch es gibt auch Kunden, die sehr viel wert auf den Kontakt zu einem Berater legen. Die WiWo kürt die besten Girokonten mit persönlichem Service.
Wer braucht schon noch einen Kontoauszug-Drucker? Wer füllt noch Überweisungen aus und bringt sie zur Bank? Wer sucht noch das persönliche Gespräch am Schalter? Immer weniger Menschen, aber noch immer relativ viele.
Zwar verzichten 53 Prozent der Bürger zwischen 16 und 29 Jahre komplett auf den Besuch ihrer Bankfiliale und mittlerweile nutzen 80 Prozent der Bundesbürger aller Altersgruppen Online-Banking. Das ist das Ergebnis der „Digital Finance“-Umfrage des Digitalverbands Bitkom. Bleiben aber immer noch jede Menge Menschen, die zumindest gelegentlich in die Filiale gehen oder sogar ganz auf das Online-Banking verzichten. Auch wenn es von Jahr zu Jahr weniger werden. „Aber es gibt immer noch sehr viele Girokunden, egal welchen Alters, die lieber zur Bank in der Nähe gehen, statt sich mit dem Online-Banking vertraut zu machen“, sagt Max Herbst, Gründer und Chef der FMH-Finanzberatung. „Viele junge Leute vertrauen Facebook & Co, haben aber Bedenken, Geldgeschäfte per Handy oder PC zu machen.“

In der Bitcom-Studie geben aber auch 58 Prozent der Befragten an, dass ihnen persönliche Beratung am Schalter wichtig ist. Und es sind nicht nur die Älteren. Es seien vor allem Kunden, die Beratung suchen zur Vermögensanlage, zur privaten Finanzierung oder komplexen Baufinanzierung oder zur Vorsorgeberatung, sagt Ralph Hientzsch, Geschäftsführer der Beratungsfirma Consileon. „Hier ist die Filiale heute und auch in der Zukunft eine Beratungsoption für Kunden, wobei die Remote-Beratungseinheiten über alle Institutsgruppen ausgebaut werden“, ergänzt er.

Kunden würden verstärkt Chat, Video und Mobile nutzen. Trotzdem bleibt es dabei: „Bankgeschäfte sind für viele Kunden immer noch Vertrauenssache und das kann man eben besser am Schalter mit einer Person aufbauen als mit geringen Kosten und dafür mit einem Computer“, so Herbst.
Doch welche Banken bieten die besten Girokonten mit persönlichem Service? In einer exklusiven Auswertung für die WirtschaftsWoche hat die FMH-Finanzberatung die Angebote mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis ermittelt. Vier bundesweite Banken wurden mit einem „Sehr gut“ ausgezeichnet. Auf dem ersten Platz steht die HypoVereinsbank mit dem HVB PlusKonto, das für die ersten fünf Jahre komplett kostenlos ist und mit 2,59 Prozent einen sehr geringen Dispo-Zins aufweist.

Auf den Plätzen folgen Konten der OLB Bank, der Commerzbank und der Deutschen Bank, die eine monatliche Kontogebühr aufweisen. Zudem kosten bei der Commerzbank die Kreditkarte und bei der Deutschen Bank die Debit-Kreditkarte extra. Bei den regionalen Banken wurden die VR Bank Rhein-Neckar, die BW-Bank, die Förde Sparkasse und die Sparkasse Magdeburg ausgezeichnet. Die monatlichen Kontogebühren liegen hier zwischen 7,90 und 13,99 Euro.
Diese Kosten scheinen viele Kunden in Kauf zu nehmen. „Wenn man sieht, wie voll die Bankfilialen zum Monatswechsel sind, dann weiß man auch, warum Kunden für Geldgeschäfte lieber mit einer Person sprechen – auch wenn dies Geld kostet“, so Herbst. Kosten für das Girokonto würden mittlerweile die wenigsten Kunden abschrecken. Der Service müsse stimmen, der Kontopreis komme an zweiter Stelle.
Eine „Abkehr von kostenlos“ bestätigt auch Hientzsch. Die meisten Häuser hätten alle Produkte und Services inklusive Konten konsequent bepreist und könnten dadurch zusätzliche Erträge generieren. Das scheint viele Kunden aber nicht abzuschrecken. Auf die Frage, ob sie sich vorstellen können, mit ihrem Hauptkonto zu einer Online-Bank zu wechseln, antworten immerhin 23 Prozent in der Bitkom-Befragung, dass sie sich das auf keinen Fall vorstellen können, weitere 15 Prozent können es sich eher nicht vorstellen.

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