Die Zinswende ist da! Was das für die Baufinanzierung bedeutet …
Die Zinswende ist da! Was das für die Baufinanzierung bedeutet … © fotomek / Adobe Stock

Frankfurt 09.02.2022 –– Die Inflation? Hoch. Baukosten und Grundstückpreise? Steigen. Dafür entfällt die KfW-Förderung für energieeffiziente Gebäude. Und nun steigen auch noch die Zinsen. Die goldenen Zeiten für Bauherren sind erst einmal vorbei. Offen ist eigentlich nur, wie schnell die Kosten steigen – und wie lange.

Die Zinswende hat lange auf sich warten lassen. Nun aber ist es so weit. Die Rendite der Bundesanleihe, vor kurzem noch klar im Minus, liegt inzwischen bei 0,25 Prozent – Tendenz weiter steigend. Doch woher kommt die plötzliche Dynamik?

Ein wichtiger Faktor ist die Inflation. Anders als von der Europäischen Zentralbank (EZB) angekündigt, ist sie nicht gefallen, sondern steigt und steigt. Zwar machen die europäischen Zentralbanker noch immer keine Anstalten, aktiv eine Zinswende einzuläuten, wie es zum Beispiel ihre Kollegen der amerikanischen FED getan haben. Doch der Markt reagiert. Und zwar deutlich.

Bei einer Inflationsrate von um die fünf Prozent sind selbst die sicherheitsbewusstesten Anleger nicht mehr bereit, ihr Geld zu Minusrenditen an den deutschen Staat zu verleihen. Das treibt die Rendite der Bundesanleihen. Werden aber die Staatspapiere teurer, steigt auch die Rendite der Pfandbriefe – und am Ende gehen auch die Bauzinsen nach oben.

Die Auswirkungen illustriert das folgende Beispiel: Wer heute eine Immobilie für 500.000 Euro kauft, 400.000 Euro Darlehen aufnimmt und eine Zinsbindung von zehn Jahren bei drei Prozent Tilgung vereinbart, zahlt beim günstigsten Anbieter einen Effektivzins von 0,97, ergibt eine Rate von 1.318 Euro. Noch vor vier Wochen wäre dasselbe Darlehen für 0,77 Prozent zu haben gewesen und für eine monatlichen Rate von 1.250 Euro. Nach Ablauf der Zinsbindung bedeutet das eine Differenz von knapp 7.000 Euro – in gerade einmal vier Wochen. Und ein Ende des Aufwärtstrends ist nicht in Sicht.

Je länger die Zinsbindung, desto geringer die Teuerung

Interessant sind die Unterschiede bei der Zinsentwicklung, wenn man verschieden lange Festschreibungen betrachtet. Bei unserm Beispielsdarlehen über 400 000 Euro verteuern sich die Zinsen bei einer Verlängerung der Zinsbindung von zehn auf 20 Jahre fest nur noch unwesentlich. Sie steigen in dieser Konstellation von 1,22 auf 1,36 Prozent, was aber lediglich Mehrkosten von 8.700 Euro in 20 Jahre verursacht. Bei 15 Jahre beträgt die Verteuerung sogar nur noch 6.000 Euro innerhalb der Zinsbindung.

Finanzierungskunden sind also bei längeren Zinsbindungen weniger stark vom Zinsanstieg betroffen als bei der relativ kurzen Laufzeit von zehn Jahren.


ZinssteigerungKaufpreis 500.000 Euro; Darlehen 400.000 Euro; Tilgung 3% beim aktuellen Angebot
Aktuelles AngebotAngebot vom 11.01.2022Verteuerung der Gesamtkosten
TOP-ZinsSollzinsRate / MonatTOP-ZinsSollzinsRate / Monat
10 Jahre fest0,97 %1.318,33 €10 Jahre fest0,77%1.250,00 €7.000 €
15 Jahre fest1,19%1.390,00 €15 Jahre fest1,07%1.350,00 €6.000 €
20 Jahre fest1,36%1.446,67 €20 Jahre fest1,22%1.400,00 €8.700 €

Stand: 07.02.2020


Doch nicht nur die Zinsen machen Käufern derzeit zu schaffen. Auch das Hin- und Her der Politik in Sachen KfW-Förderung stellt Interessenten vor Herausforderungen.

Dennoch: Wenn man sich die Zinsentwicklung der vergangenen zehn Jahre ansieht, dann gibt es aktuell noch immer traumhafte Zinsangebote.


Zinswende Chart 02-2022
© FMH-Finanzberatung / FMH-Finanzberatung


Die Grafik zeigt, dass die momentanen Zinserhöhungen – auch wenn sie spürbare Auswirkungen haben – noch immer eine vergleichsweise kleine Korrektur darstellen. Sollten in näherer Zukunft weitere kräftige Zinsanhebungen folgen, würde das vermutlich auf Kosten einer schnellen Entschuldung gehen: Kunden würden dann nicht mehr, wie derzeit üblich, drei Prozent pro Jahr tilgen, sondern, so wie früher, nur noch ein bis zwei Prozent. Einen geplanten Kauf allein wegen der aktuellen Zinsentwicklung oder des Wegfalls der KfW-Förderung zu verschieben, wäre aber überzogen. Wichtiger denn je ist es dafür, das beste Angebot aus den FMH-Zinsvergleichen herausfiltern . Das gilt auch für Immobilienbesitzer, bei denen in nächster Zeit eine Anschlussfinanzierung ansteht. Sie sollten sich, am besten zeitnah, für ein Forward-Darlehen entscheiden .

Für Testzwecke können hier alle Rechner aufgerufen werden. Wird auf der richtigen Seite dann nicht mehr angezeigt.
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