Flexibles Festgeld: Hier können Sparer ihr Geld vor Inflation und Minuszinsen schützen
Flexibles Festgeld: Hier können Sparer ihr Geld vor Inflation und Minuszinsen schützen © Watchara / Adobe Stock

Frankfurt 21.08.2020 –– Wer sein Geld auf dem Tages- oder Girokonto lagert, kann seinen Ersparnissen dank Inflation und Minuszinsen derzeit beim Schrumpfen zusehen. Das muss nicht sein. Wie sicherheitsbewusste Sparer mit flexiblen Festgeld-Anlagen zumindest den Inflationsausgleich schaffen können.

Es ist ein neuer Rekord. Nach einer Analyse des Fintech-Unternehmens Deposit Solutions bunkern die Deutschen derzeit mehr als eine Billion Euro auf ihren Girokonten. Die Tendenz ist steigend, oder, wenn man die Zinsen betrachtet, deutlich sinkend. Selbst wer das fragwürdige Glück hat, noch keine Parkgebühren für sein Sparguthaben zahlen zu müssen, verliert Tag für Tag eine Menge Geld.

Zwar ist die Inflation in Deutschland mit 0,76 Prozent aktuell auf einem extrem niedrigem Niveau. Laut dem Comdirect Realzins-Radar verloren deutsche Sparer allein im zweiten Quartal 2020 etwa 3,9 Milliarden Euro – im Durchschnitt sind das 46 Euro pro Person.

Schuld an der Misere ist die fast schon sprichwörtlich deutsche Angst um den eigenen Notgroschen. „Die Bundesbürger legen bei der Geldanlage von jeher extrem viel Wert auf Sicherheit, auch wenn das zulasten der Rendite geht“, sagt Max Herbst, Inhaber der FMH-Finanzberatung und Frankfurt. Das hat durchaus Vorteile. Null- oder Negativzinsen müssen sicherheitsbewusste Sparer allerdings auch in der aktuellen Niedrigzinsphase nicht akzeptieren. „Wer nicht darauf angewiesen ist, jeden Tag auf seine gesamten Ersparnisse zugreifen zu können, kann mit Festgeld, je nach Laufzeit, deutlich mehr Rendite erwirtschaften als mit Girokonten oder Tagesgeld – und zum Teil sogar den Inflationsausgleich schaffen“, sagt der Experte.

Etliche Banken bieten inzwischen sogar die Möglichkeit, in Notfällen auch vor Ablauf der Anlagefrist auf die festgelegte Summe – oder zumindest einen Teil davon – zuzugreifen. Doch welche Banken bieten die attraktivsten Konditionen? Und für wen kann es sich lohnen, sein Geld ins Ausland zu bringen? Die FMH hat genau hingeschaut.

Bis zu 0,9 Prozent aufs deutsche Festgeld

Kunden, die ihr Geld in Deutschland angelegen möchten (und damit von der extrem guten, deutschen Einlagensicherung profitieren), sollten sich vor allem die Angebote der IKB Deutsche Industriebank und der NIBC Direct ansehen. Die IKB zahlt 0,35 Prozent Zinsen für zwölf Monate fest und 0,40 Prozent für 120 Monate. Die NIBC bietet für 36 Monate 0,40 Prozent, für 60 Monate 0,50 Prozent und für 120 Monate 0,65 Prozent. Zudem können Kunden bei beiden Anbietern jeweils 50 Prozent ihres Festgeldguthabens vorzeitig kündigen. Ohne die Möglichkeit einer solchen vorzeitige Teilkündigung bieten die beiden Banken bei fast allen Laufzeiten 0,05 Prozentpunkte mehr Zinsen an – kein echter Anreiz, auf diese Flexibilität zu verzichten.

Der Mittelwert für zwölf Monate Festlegung liegt laut FMH-Auswertung bei 0,25 Prozent und bei 36 Monaten bei 0,34 Prozent. Die NIBC hat noch etwas Besonderes zu bieten. Man kann dort von dem Festgeldkonto Geld entnehmen und später zum vereinbarten Zinssatz auch wieder einzahlen.

Interessant ist auch das Angebot der pbb. Sie erlaubt in Notfällen zumindest einen Zugriff auf 20 Prozent der Anlagesumme zu und bietet für zwölf Monaten 0,45 Prozent und für 36 Monate 0,75 Prozent Zinsen. Ohne die vorzeitige Kündigungsmöglichkeit bekommen Kunden bei der pbb fürs dreijährige Festgeld sogar 0,9 Prozent.

Festgeldkonto: Mehr Vielfalt durch Vermittler

Deutlich größer ist die Auswahl bei den Vermittlern, über die Kunden ihr Geld im Ausland anlegen können. Dort gibt es oft die attraktiveren Zinsen als in Deutschland. Allerdings hat so mancher Kunde ein mulmiges Gefühl dabei, sein Geld – noch dazu für einen längeren Zeitraum – in einem fremden Land zu parken – auch und gerade in Corona-Zeiten.

Die FMH-Finanzberatung hat die Angebote des Vermittlers Weltsparen daher nicht nur nach den Renditeaussichten und ihrem Zinssatz für 36 Monate gerankt, sondern auch die Bonität der jeweiligen Zielländer berücksichtigt. Weitere Voraussetzung für die Aufnahme in die Bestenliste: Kunden müssen die Möglichkeit haben, vorzeitig das Festgeld zu kündigen.

„In den meisten Fällen bekommen die Sparer dann zwar keine Zinsgutschrift für bereits verstrichene Anlagezeit“, so Herbst. „Das aber ist zu verkraften – vor allem, wenn man sich die Alternativen, sprich, die Renditen in Deutschland anschaut.“

Die besten Konditionen bietet nach diesem Filter die französische My Partner Bank mit einem Zinssatz von 0,55 Prozent und die Younited Credit mit 0,9 Prozent. Die tschechische Expobank bietet immerhin noch 0,45 Prozent. Höhere Zinsen, zum Teil sogar mehr als ein Prozent gibt es –zu Lasten der Anlagesicherheit – bei der bulgarischen TBI Bank sowie den portugiesischen Anbietern Haitong Bank und Banco Portuges de Gestao.

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