Zinseszins-Effekt
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Frankfurt 18.05.2018 –– Zugegeben. Sparen war schon einmal ertragreicher. Wer bei der Geldanlage auf die bewährte Kombination aus Zins und Zeit setzt, wird dank Zinseszins-Effekt aber dennoch mit hübschen Renditen belohnt.

Die Zinsen im Keller, die Kauflaune hoch: Sparen steht bei vielen Verbrauchern derzeit nicht besonders hoch im Kurs. Statt auf kümmerliche Renditen setzen viele Bürger aktuell lieber auf Konsum. Mit Blick auf die Zukunft könnte sich diese Verhalten jedoch als fataler Fehler erweisen. Denn wer nachrechnet, merkt schnell, dass sich mit klassischem Sparen noch immer erstaunlich hohe Rücklagen anhäufen – man muss nur konsequent sein.

Ein langer Atem bringt Rendite

Wer heute monatlich 200 Euro beiseitelegt, hat in 15 Jahren 36.000 Euro auf der hohen Kante. Ohne Zinsen. Schlägt man ein (mageres) Prozent Zinsen auf diese Summe auf, wächst der Notgroschen sogar auf 38.842 Euro an. Und unterstellt man, dass unser Sparer in den 15 Jahren durchschnittlich fünf Prozent Rendite erzielt– etwa, weil er sein Geld nicht auf einem Festgeldkonto geparkt hat, sondern in ETF-Fondssparplan investiert hat –, dann könnte er sich im Jahr 2033 sogar über 53.191 Euro freuen.

Die erstaunlichen Differenzen beim Ertrag erklären sich nicht nur durch den unterschiedlichen Zinssatz, sondern vor allem durch die unterschiedlichen Zinseszins-Steigerungen. Deren Effekt verdeutlicht auch das folgende Beispiel:

Würde unser Sparer nicht sofort, sondern erst in fünf Jahren mit dem Sparen beginnen, dann aber statt 200 gleich 300 Euro auf die hohe Kante legen, hätte er im Jahr 2033 zwar auch 36.000 Euro angespart – ohne Zinsen. Um auf die 53.191 Euro unseres Fondssparers zu kommen, müsste er aber eine durchschnittliche Rendite von 7,57 Prozent erzielen – oder, einen Zins von fünf Prozent unterstellt –, die Sparrate auf 343 Euro aufstocken.

Auch viele kleine Schritte führen zum Erfolg

Selbst wer aktuell nicht übermäßig liquide ist, kann bereits den Grundstock für ein kleines Vermögen legen. Der Trick: Bescheiden anfangen und die Sparquote im Laufe der Jahre erhöhen. Auch diese Taktik führt langfristig zu guten Erträgen.

Unterstellt, unser Sparer aus dem Ausgangsbeispiel legt ab heute pro Monat nur 100 Euro zur Seite. Dann hat er nach fünf Jahren und bei einem Prozent Zinsen schon einmal einen Kapitalstock von 6.154 Euro aufgebaut – und kann diese Summe dann zu den (vermutlich) höheren Zinsen anlegen. Sagen wir zu fünf Prozent. Spart er zudem mit 300 Euro weiter und hält das für die nächsten zehn Jahre an, wächst sein Konto bis 2033 auf 56.531 Euro an. Hätte er erst 2023 mit dem Sparen begonnen und 300 Euro pro Monat abgezweigt, lägen zehn Jahre später nur 46.507 Euro auf seinem Konto.

Langsam aber sicher zum Anlageerfolg

In Zeiten niedriger Zinsen ist die Hebelwirkung des Zinseszinses natürlich niedriger, als in Zeiten, in denen Anleger selbst fürs Tagesgeld noch drei oder vier Prozent bekommen haben. Dennoch ist der Effekt nicht zu unterschätzen, wenn man die Zeit für sich arbeiten lässt.

Weiterer Vorteil: Wenn die Zinsen irgendwann doch wieder steigen, hat der konsequente Sparer bereits vorgearbeitet – und am Ende in jedem Fall mehr als derjenige, der den Anlagebeginn verschiebt, weil die aktuellen Renditen vermeintlich zu niedrig sind.

Für Testzwecke können hier alle Rechner aufgerufen werden. Wird auf der richtigen Seite dann nicht mehr angezeigt.
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