Zinswende Hypotheken
© Brian Jackson / FMH-Finanzberatung

Frankfurt 08.05.2015 –– Die Zinsen für Anleihen und Pfandbriefe ziehen an – und in ihrem Schlepptau verteuert sich manches Baudarlehen. Für Häuslebauer besteht aber kein Grund zur Panik: Wer mit Bedacht ein Darlehen auswählt, zahlt noch immer sehr niedrige Zinsen.

Eben noch schien es, als könnten die Zinsen an den Anleihemärkten nur noch sinken, weil die Europäische Zentralbank (EZB) jeden Monat für 60 Milliarden Euro Anleihen kauft. Anfang April erreichte die Verzinsung für die zehnjährige deutsche Bundesanleihe ihr bisheriges Tief von 0,05 Prozent. Doch jetzt, einen Monat später, rentiert das Papier mit über 0,6 Prozent, weil am Rentenmarkt viele Anleger Kasse machen. Dieser Zinsanstieg um einen halben Prozentpunkt innerhalb kurzer Zeit besorgt auch Bauherren und Immobilienkäufer. Ihre bange Frage: Ist das die Zinswende? Muss ich bald wieder mit Zinsen von drei Prozent und mehr kalkulieren?

0% für 10 Jahre – ist das denn normal?

Um es gerade heraus zu sagen: Von einem solchen kräftigen Zinsanstieg gehen wir nicht aus. Gleichzeitig glauben wir, dass die Phase der extremen Niedrigzinsen nun zu Ende geht und die Zinsen in den nächsten Monaten leicht nach oben ziehen könnten. Der Anstieg als solcher hat uns weit weniger überrascht als seine Schnelligkeit. Schließlich war und ist es kaum realistisch anzunehmen, dass die Anleger den deutschen Staat auf Dauer zu Zinsen von fast null Prozent finanzieren und so die Hypothekenzinsen extrem tief halten.

Für alle, die derzeit vor einer Finanzierungsentscheidung stehen, ist der jüngste Zinsanstieg natürlich ärgerlich. Schließlich erhöht eine Zinsverteuerung um 0,3 Prozentpunkte bei einem Darlehen über 200.000 Euro die monatliche Rate um 50 Euro – in 15 Jahren kommen so 9.000 Euro an Kosten zusammen. Noch kostspieliger wird es bei Darlehen mit Laufzeiten von 20 oder 30 Jahren, denn dort erhöhen die Anbieter die Zinssätze derzeit am stärksten.

Keine Panikabschlüsse tätigen!

Trotzdem besteht kein Grund, aus Panik einen Darlehensvertrag zu unterschreiben. Denn noch immer sind die Zinsen traumhaft, wie der Vergleich mit dem Jahr 2010 beweist: Vor fünf Jahren mussten Häuslebauer für Darlehen über 15 Jahre fest Bauzinsen von 4,25 Prozent zahlen – heute sind es rund 1,8 Prozent (siehe Grafik). Damals ließ sich mit einer monatlichen Rate von 1.000 Euro bei einer Tilgung von zwei Prozent ein Kreditbetrag von rund 190.000 Euro finanzieren – heute bekommt man dafür einen Kredit von 315.000 Euro. Unterstellt man, dass Immobilien in den Ballungsgebieten jährlich um fünf Prozent teurer wurden, entspricht dies immerhin einem Darlehen von 240.000 Euro. Was bedeutet: Der Käufer kann sich heute real 65.000 Euro „mehr Immobilie“ leisten.

Höhere Tilgung und längere Laufzeit

Kreditnehmer sollten diese noch immer sehr attraktiven Zinsen für eine hohe jährliche Tilgung und eine möglichst lange Zinsbindung nutzen. Wer die 1.000 Euro aus dem Beispiel beibehält, kann 200.000 Euro innerhalb von 20 Jahren komplett tilgen. Falls wegen der Kindererziehung oder aus beruflichen Gründen diese Tilgung von 4,2 Prozent reduziert werden müsste, würde nach 20 Jahren nur eine geringe Restschuld übrig bleiben. Im Gegenzug hätte man zwei Jahrzehnte so gelebt, wie es den eigenen Bedürfnissen entspricht. Darüber hinaus gehört die Möglichkeit zu Sondertilgungen und zur mehrfachen Anpassung des Tilgungssatzes in den Darlehensvertrag – so sichert man sich die aktuellen Niedrigzinsen für viele Jahre und kann die Belastung verändern, wenn die Lebensumstände es erfordern bzw. ermöglichen.

Unser Tipp: Gehen Sie davon aus, dass die Phase der extremen Niedrigzinsen zu Ende ist und nutzen Sie die vielleicht letztmalige Gelegenheit, Ihre Immobilie so günstig zu finanzieren wie derzeit. Unser Hypothekenvergleich unterstützt Sie dabei.

Für Testzwecke können hier alle Rechner aufgerufen werden. Wird auf der richtigen Seite dann nicht mehr angezeigt.
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