Das Tagesgeld stirbt langsam aus – was sind die Alternativen?
Das Tagesgeld stirbt langsam aus – was sind die Alternativen? © Jakub Krechowicz / Adobe Stock

Frankfurt 23.01.2021 –– Lange war das Tagesgeld eine der begehrtesten Geldanlagen der Bundesbürger – es war sicher, jederzeit verfügbar und warf ansehnlichen Zinsen ab. Diese Zeiten sind vorbei. Was bleibt, ist die Suche nach Alternativen.

Die Zahlen dokumentieren den Absturz eindringlich: Suchten vor einigen Jahren noch 40.000 Nutzer pro Monat den FMH-Tagesgeldvergleich auf, um herauszufinden, wo sie für ihr Geld die besten Zinsen bekommen, sind es aktuell nicht einmal 3.000 Besucher monatlich, die Tagesgeld-Konditionen verschiedener Banken vergleichen wollen.

Man kann es Sparern nicht verdenken. Durchschnittskunden, deren Ersparnisse sich irgendwo um die 20 000 Euro-Marke bewegen, müssen bei den meisten Banken noch keine Strafzinsen befürchten. Damit besteht kein unmittelbarer Handlungsbedarf. Aber auch die maximale Zinsdifferenz von 100 Euro pro Jahr, die zwischen den null Prozent Zinsen der Hausbank und den 0,5 Prozent des besten Anbieters liegen, ist kein echter Anreiz für einen Bankenwechsel. Vielmehr sorgen insgesamt kaum noch messbaren Renditen dafür, dass die Menschen sich langsam aber sicher ganz von der Idee eines Tagesgeldkontos verabschieden.

Damit stellt sich die Frage nach anderen Anlageformen.

Die mühsame Suche nach Alternativen

Das Geld einfach auf dem Girokonto zu parken, ist keine gute Idee: Dort werden Negativzinsen auf absehbare Zeit auch für Beträge unter 100.000 Euro zum Standard gehören. Der klassische Sparstrumpf, die Teekanne und der heimische Tresor sind ebenfalls keine zeitgemäßen Anlageformen fürs Ersparte.

Bleibt den Deutschen also nichts anderes übrig, als sich doch fürs Investmentsparen zu erwärmen?

Die Geldzuflüsse bei ETF oder anderen Fonds können sich jedenfalls sehen lassen. Kapitalmarktjunkies sind die meisten Sparer deshalb aber noch lange nicht. Im Gegenteil. Viele Anleger vertrauen wohl auch weiterhin vor allem ihrer Hausbank, die ihnen bestimmte Produkte ans Herz legt. Wer sich ohne Bedenken auf die Empfehlungen seines langjährigen Kundenberaters verlässt, sollte allerdings eines nicht vergessen: Banker haben durchaus ein Eigeninteresse daran, ihre Kunden für alternative Anlageformen zu begeistern. Der Grund: Während sie für geparkte Kundengelder Strafzinsen von 0,5 Prozent bei der EZB bezahlen, verdienen sie an jedem Kunden, der ein Depot eröffnet und sich als Investmentsparer versucht – per Provisionszahlung von der Depotbank.

Motive der Kundenberater sind nicht immer nur edel

Gerade unerfahrene Sparer sollten daher wachsam bleiben und die Empfehlungen ihrer Hausbank kritisch hinterfragen. Denn nicht nur gilt die alte Regel: Je höher die Renditeaussichten einer Anlage, desto höher ist auch die Gefahr von Verlusten. Auch die Provision des Kundenberaters erhöht sich mit steigendem Risiko. Entsprechend müssen sich Banken, die die vergleichsweise sicheren ETF empfehlen mit überschaubaren Provisionen bescheiden. Mit klassischen Fonds lässt sich schon deutlich mehr verdienen, und wer erfolgreich riskante Zertifikate an den Kunden bringt, der verdient damit am meisten.

Ganz ohne Risiko sind Investments in Fonds aber nie. Fondsparer mit wenig Erfahrung sollten daher in jedem Fall sicherstellen, dass sie nicht ihre ganzen Ersparnisse am Kapitalmarkt investieren, sondern eine eiserne Reserve von ca. 5000 Euro auf einem Tagesgeldkonto belassen. Auf diese Weise können sie Liquiditätsengpässe vermeiden, wenn sie auf ihre Ersparnisse zugreifen wollen oder müssen, aber ihre Fonds gerade ins Minus gerutscht sind.

Für Testzwecke können hier alle Rechner aufgerufen werden. Wird auf der richtigen Seite dann nicht mehr angezeigt.
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