Zauberformel für Tagesgeld
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Frankfurt 12.08.2016 –– Fast 50.000 Euro legen Bundesbürger im Schnitt als Tagesgeld an. Auch wenn Sparbücher oft weniger bringen: Dort liegt fast genauso viel – schade um die Rendite, die sich Sparer entgehen lassen. Doch diesen Fehler können Sie vermeiden!

Nach einer Umfrage der Bank of Scotland haben 50 Prozent der Deutschen ein Tagesgeldkonto; 44 Prozent sind Besitzer eines Sparbuchs – damit sind diese sicheren Anlageformen die absoluten Spitzenreiter bei den Anlegern hierzulande. Die jüngste Statistik der Bundesbank zum Geldvermögen zeigt auch, dass in Sichtanlagen (primär Tagesgeld und Girokonto) 1.722 Mrd. Euro liegen und auf den Spareinlagen (ohne Bausparguthaben) immerhin 590 Mrd. – also insgesamt 2.312 Mrd. Euro

45.000 Euro auf dem Tagesgeldkonto

Diese hohen Summen in kurzfristigen Geldanlagen sind aus zwei Gründen ungesund: Zum einen sind die wenigsten Sparer zinssensibel und schauen sich daher selbst dann nicht nach besseren Zinsen um, wenn sie für ihren Notgroschen gar nichts mehrbekommen. Zum anderen gibt es weit bessere Möglichkeiten, das Geld anzulegen, das über den Notgroschen hinausgeht, als es auf einem zinslosen Konto zu belassen.

Die Auswertung der Berechnungen von Interessenten in der Detailanalyse unseres Vergleichsrechners für Tagesgeld aus den vergangenen zwölf Monaten zeigt: Wer sich nach einem Tagesgeldkonto umsieht, will im Durchschnitt 44.800 Euro für acht Monate anlegen – das geht aus insgesamt 52.500 komplett anonymen Berechnungen hervor. Dabei muss natürlich kein Nutzer unserer Zinsvergleiche persönliche Daten eingeben. Legt man diese Anlagesumme und Anlagezeit zugrunde, ergibt sich zwischen dem ungünstigsten und dem besten Angebot aktuell eine Zinsdifferenz von 299 Euro für diese acht Monate. Wer Wert auf die deutsche Einlagensicherung legt, kann sich gegenüber einem Null-Prozent-Konto – und von denen gibt es über 100 – immerhin um bis zu 209 Euro verbessern. Doch die wenigsten Anleger nutzen die Chance, denn oft lassen sie ihr Geld über viele Jahre auf dem ursprünglichen Konto liegen.

Drei Nettogehälter als Notgroschen

Sinnvoll wäre es jedoch, lediglich den sogenannten Notgroschen bzw. die eiserne Reserve auf dem Tagesgeldkonto zu belassen, das einst die ING-DiBa deutschlandweit als Anlageform populär gemacht hat. Dafür reichen drei Nettogehälter eines Haushalts aus, was in der Regel einem Betrag zwischen 5.000 und 15.000 Euro entspricht. Da es sich um eine täglich verfügbare Anlage handeln soll, ist das Sparbuch für diesen Zweck weniger gut geeignet. Dort kann man pro Monat bis zu 2.000 Euro abheben; bei größeren Beträgen muss man mit einer Frist von drei Monaten kündigen, wenn man keine Strafzinsen zahlen will.

Wenig sinnvoll ist es zudem, Geld, das über den Notgroschen hinausgeht, auf Dauer auf dem Tagesgeldkonto oder dem Sparbuch zu parken. Gewiss, es ist schwer, den idealen Zeitpunkt zu erwischen, um in besser verzinste Geldanlagen umzuschichten, wie sich seit dem Beginn der Finanzkrise zeigt: Viele Sparer warten seit sieben Jahren auf diese Gelegenheit und ärgern sich, dass sie nicht zugegriffen haben, als Festgeld noch zwei bis drei Prozent brachte.

Tages- und Festgeld plus Indexfonds

Bleibt noch die Anlage an den Kapitalmärkten, vor der viele sicherheitsverliebte Deutsche zurückschrecken. Statt mit Aktien und Co. bei höherem Risiko auch eine wesentlich höhere Anlagerendite zu erwirtschaften, nehmen sie bei Sparbuch und Konsorten lieber einen kleinen Verlust bei der Realverzinsung – das ist der Zinssatz abzüglich der Inflationsrate – hin. Dabei gäbe es attraktive Möglichkeiten, Geld rentabel anzulegen, während die Risiken überschaubar bleiben.

So könnte man besagte 50.000 Euro folgendermaßen investieren: 10.000 Euro kommen als Notgroschen auf ein Tagesgeldkonto mit Zinsen zwischen 0,8 und 1,0 Prozent, 5.000 Euro auf ein Festgeldkonto mit 1 Jahr (rund 1 Prozent) und 10.000 Euro auf ein Festgeldkonto mit drei Jahren Laufzeit, wobei dort rund 1,5 Prozent p.a. winken. 20.000 Euro fließen in einen oder zwei unterschiedliche globale Indexfonds (ETF) auf Aktien, 5.000 Euro zur Stabilisierung des Depots in einen ETF auf sichere Staatsanleihen mit drei bis fünf Jahren Laufzeit. Durch die Strategie „60 Prozent in Tages- und Festgeld sowie Staatsanleihen“ wäre in den meisten Fällen gewährleistet, dass man die Aktien-Indexfonds in ungünstigen Zeiten nicht notgedrungen verkaufen muss.

Aktien-ETFs: So reduzieren Sie das Risiko

Den Aktienfonds könnte man in drei etwa gleich großen Tranchen dann kaufen, wenn die Märkte schwächeln. Diese Käufe in die Korrekturen und schlechten Nachrichten hinein wie auch die Splittung der Käufe reduzieren das Risiko, dass man gerade dann mit 100 Prozent in die Aktienmärkte einsteigt, wenn diese an ihrem Hochpunkt stehen. Alternativ könnte man bei kleineren Anlagesummen über einen ETF-Sparplan Monat für Monat oder Quartal für Quartal Aktien kaufen. Auch das reduziert das Risiko eines schlechten Einstiegs.

Für Testzwecke können hier alle Rechner aufgerufen werden. Wird auf der richtigen Seite dann nicht mehr angezeigt.
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