Bausparen für die Baufinanzierung
Für die Baufinanzierung bildet der Bausparvertrag kein solides Fundament. © zimmytws / Adobe Stock

Frankfurt 10.01.2019 –– Ein solides Fundament: So bezeichnete eine bekannte Verbraucherzeitschrift die Finanzierung mit Bausparverträgen unlängst. Aber ist solide gleich gut? Leider nein, wie unsere Aufstellung der Vorteile und Nachteile zeigt.

Grundsätzlich können Bausparverträge durchaus sinnvoll sein. Allerdings nicht – zumindest nicht aktuell – als „solide“ Basis für die Baufinanzierung. Weshalb, haben wir an dieser Stelle für Sie aufgeführt:

 

 

Dinge, die für einen Bausparvertrag sprechen

  • Die Zinsen stehen von vornherein fest und ändern sich auch nicht – egal wie sich die Hypotheken- und Anlagezinsen verändern.
  • Lohnt sich das Bauspardarlehen später nicht im Gegensatz zu einem normalen Bankdarlehen, muss es nicht in Anspruch genommen werden.
  • Bausparen ist ideal zum Ansparen von Rücklagen, beispielsweise für Renovierungskosten

 

Dinge, die gegen einen Bausparvertrag sprechen

  • Die Zinsen stehen von vornherein fest und ändern sich auch nicht, bis der Bausparvertrag aufgelöst bzw. zugeteilt wurde
  • Nicht der Kunde entscheidet, wann er das Bauspardarlehen bekommt – nämlich wenn er es braucht – sondern die Bausparkasse entscheidet, wann das Bauspardarlehen entsprechend ihren Zuteilungskriterien zugeteilt wird.
  • Bauspardarlehen sind immer Volltilgerdarlehen. Allerdings ist es extrem sportlich, ein Darlehen wie beim Bausparen vorgeschrieben innerhalb von 8 bis 15 Jahren komplett zurückzubezahlen.
  • Die ABB (Allgemeinen Bauspar Bedingungen) haben immer das letzte Wort – sind aber leider mit sehr vielen Kann-Bestimmungen versehen. In den letzten Jahren erwiesen sich diese Einschränkungen oft nachteilig für die Bausparer.
  • Bausparen ist, zumindest derzeit, nicht unbedingt für die Baufinanzierung anzuraten.
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Fazit: Den Bausparvertrag als solide Basis für die Baufinanzierung zu empfehlen, ist uns etwas zu unkritisch. Die Empfehlung erklärt sich, wenn man den angebotenen Bausparvergleich der Verbraucherzeitschrift nutzt. Hier wird nämlich interessanterweise erstmal vorbelegt, dass ein späteres mögliches Bankdarlehen 4,5% Zinsen kostet und in der Ansparzeit nur 1% Zinsen in den nächsten 8 bis 10 Jahren erzielbar sind. Unter diesen Annahmen ist das Bauspardarlehen tatsächlich günstiger als mögliche Bankdarlehen. Sieht man sich jedoch die Ausführungen und Prognosen der unterschiedlichsten Volkswirte an, sind keine Zinsen von weit über 3% für 10 Jahre fest im Mittel der nächsten 10 Jahre zu erwarten. Und wenn die Kreditzinsen auf 4,5% steigen sollten, müsste auch in der Ansparzeit ein höherer Zinssatz möglich sein. Leider wird sowohl von der Verbraucherzeitschrift als auch von den Bausparvertretern viel zu wenig auf die hohen verpflichtenden Rückzahlungsraten hingewiesen. Weshalb sollte man 1% Abschlussgebühr plus Kontoführungsgebühren für eine spätere Zinssicherheit bezahlen, die sich die wenigsten Bausparkunden später leisten können? Einen Bausparvertrag als Baustein der Baufinanzierung abzuschließen, empfehlen wir deshalb nicht. Als Rücklage für Renovierungen ist ein Bausparvertrag dagegen passend.

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