Achten Sie auf die Fallstricke beim Bausparen! Serie zur optimalen Baufinanzierung, Teil 8
–– Bei der Immobilienfinanzierung spielt das Modell „Bausparen” eine große Rolle. Doch ob sich ein Bausparvertrag für den Kunden tatsächlich lohnt, hängt von mehreren Faktoren ab. Schon mancher Häuslebauer wäre mit der raschen Tilgung eines klassischen Bankdarlehens besser gefahren als mit einer ungünstigen Kombination von Bank- und Bauspardarlehen. Lesen Sie im achten Teil unserer Serie zur optimalen Baufinanzierung, auf welche Fallstricke Sie achten sollten.
Prinzipiell gilt: Bausparen ist für diejenigen, die etwas Zeit mitbringen, als Ansparinstrument ideal. Wer etwa in zehn Jahren bauen will, ist daher gut beraten, einen Bausparvertrag abzuschließen. Zwar sind die Zinsen in der Ansparphase recht niedrig, doch im Gegenzug kann der künftige Kreditnehmer für die vereinbarte Bausparsumme mit einem festen Darlehenszins rechnen (siehe Folge 7). In Zeiten, in denen sich die Bauzinsen auf einem normalen Niveau befinden, ist das ein echter Gewinn. Denn in solchen Phasen fährt man mit dem künftigen Zins des Bauspardarlehens in aller Regel besser als mit einem der üblichen Annuitätendarlehen.
Bausparvertrag allein reicht nicht aus
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Der erste Nachteil bei Bausparverträgen: Mit ihnen allein kann kaum jemand seine Immobilie finanzieren. Wer das wollte, müsste sehr lange sparen, da die meisten Bauspartarifen verlangen, dass der Häuslebauer 40 bis 50 Prozent der Bausparsumme anspart, bevor das Darlehen überhaupt zuteilungsreif werden kann. Daher ist eine Finanzierung ohne traditionelles Bankdarlehen kaum möglich. Um zu lange Wartezeiten zu vermeiden, ist es sinnvoll, einen Bausparvertrag mit einer kleineren Summe zu beginnen und diese zu erhöhen, wenn sich die Bauabsichten ändern. Den von Finanzberatern und Bausparkassen gern gemachten Vorschlag, gleich zu Beginn eine höhere Summe zu vereinbaren, kann man bei Vertragsabschluss getrost ignorieren. Schließlich profitiert die Kreditbranche über eine prozentuale Provision, wenn der Kunde eine höhere Bausparsumme vereinbart und ist damit selbst Partei mit eigenen Interessen.
Rasche Tilgung bei Niedrigzins rechnet sich kaum
Mit Vorsicht zu genießen ist auch das von den Bausparkassen oft propagierte Argument der niedrigen Gesamtkosten. Diesen Vorteil haben Bausparer nur, wenn sie das Darlehen innerhalb kurzer Zeit tilgen. In der Kombination von Bank- und Bauspardarlehen ist es jedoch in aller Regel für Kunden sinnvoller, das höher verzinste Bankdarlehen möglichst rasch und das günstigere Bauspardarlehen möglichst langsam zu tilgen. Denn ein Kreditnehmer, der zuerst vorrangig den niedriger verzinsten Kredit tilgen würde und erst dann das teurere Darlehen, schneidet sich ins eigene Fleisch. Bausparer sollten bei Vertragsabschluss also darauf achten, dass die künftige Rückzahlungsrate fürs Bauspardarlehen so beschaffen ist, dass sie ihr Bankdarlehen bequem und zügig bedienen können.
Tilgung von Bank- durch Bauspardarlehen? Besser nicht!
Hellhörig sollte man als Kreditnehmer werden, wenn die Bank empfiehlt, einen Bausparvertrag abzuschließen, mit dem das zu bewilligende Bankdarlehen später ganz oder zumindest teilweise getilgt werden soll. Als Argument wird oft vorgebracht, dass man auf diese Weise den höher verzinsten Kredit mit dem niedriger verzinsten Bauspardarlehen ablösen kann.
Was nach einem Geschenk klingen soll, ist meist ein teures Unterfangen für den Kreditnehmer. Denn legt man, wie bei Vergleichen erforderlich, gleich hohe monatliche Raten zugrunde, ist die Ablösung durch das Bauspardarlehen finanziell für den Kunden fast immer ein schlechteres Geschäft. Der Grund: Das Geld, das beim Bausparmodell über viele Jahre hinweg mit einer Ansparrate von meist nur einem Prozent verzinst wird, kann in dieser Zeit nicht zur Darlehenstilgung genutzt werden. Dadurch bleiben die Restschulden auf dem ursprünglichen Niveau oder verringern sich viel langsamer, als dies bei einer raschen Tilgung des Bankdarlehens möglich wäre. In der Folge fällt auch die künftige Monatsrate höher aus, als sie müsste. Nimmt man einen sauberen Vergleich zwischen beiden Modellen vor, müsste der Zins für die Anschlussfinanzierung des Bankdarlehens in vielen Berechnungen schon über acht Prozent steigen, damit sich die Ablösung über einen Bausparvertrag für den Kunden rechnen würde.
FMH macht Bankangebote für Sie vergleichbar
Das Problem: Für viele Kunden ist der finanzielle Nachteil, den sie erleiden würden, aufgrund der Präsentation der Darlehensverläufe bei den Banken kaum zu erkennen. Falls Ihnen ein solches Angebot vorgelegt wird und Sie dieses objektiv prüfen lassen möchten, können Sie sich gerne an die FMH-Finanzberatung wenden. Senden Sie dazu das Angebot der Bank mit und ohne Bausparmodell ein. Für ein pauschales Entgelt von 100 Euro erarbeiten wir für Sie, basierend auf den gelieferten Daten, innerhalb von zwei Tagen die Darlehensverläufe mit gleicher monatlicher Rate. Auf diese Weise erkennen Sie sofort, welche Variante für Sie die günstigere ist.
Fazit unseres Ausflugs in die Bausparwelt: Der ideale Bausparvertrag stellt Ihnen das Darlehen schon bei einem geringen Ansparguthaben zur Verfügung und erlaubt Ihnen die Rückzahlung bei niedrigen Zinsen und in niedrigen Raten. Nur in dieser Konstellation gibt es nur sehr weniger Tarife. Nutzen Sie unseren Bausparvergleich, der Ihnen hilft, den für Sie besten Tarif zu finden.
Lesen Sie im nächsten Teil der Serie „Auf dem Weg zum Eigenheim”, welche Optionen Ihnen die staatliche Förderung bietet.