Nutzen Sie die Förderung der Bundesländer und der KfW Die optimale Baufinanzierung - Teil 10
In der jüngsten Folge unserer Serie zur optimalen Baufinanzierung wurde deutlich, dass Vater Staat die Fördermöglichkeiten in den vergangenen Jahren erheblich beschnitten hat, auch wenn es seit 2018 ein Baukindergeld gibt. Was in jedem Fall bleibt, ist die Förderung durch die Bundesländer und der KfW.
Die Serie zur optimalen Baufinanzierung
- Der Weg zur eigenen Immobilie: So geht’s.
- Baufinanzierung: So rechnen Sie Ihre Monatsbelastung aus
- Maximaler Preis Ihrer Wunsch-Immobilie
- Finanzierungsvermittler, eine echte Alternative
- Annuitätendarlehen für die Baufinanzierung
- Tilgung: Flexibilität ist Trumpf
- Bereitstellungszinsen und Teilauszahlung
- Bausparen als Teil der Baufinanzierung
- Klare staatliche Förderung ist selten
- Nutzen Sie die Förderung der Bundesländer und der KfW
- Clever finanzieren? Das geht mit wenig Eigenkapital!
KfW-Darlehen: Förderung durch niedrige Zinsen
Auch die zinsgünstigen Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sind als eine Art Förderung von Wohneigentum anzusehen. Das bekannteste KfW-Programm ist das Wohneigentumsprogramm (Programm 124), das jeder Eigennutzer einer Immobilie, ungeachtet von Einkommen oder sonstigen Vorgaben, beantragen kann. Pro Wohneinheit werden maximal 50.000 Euro gefördert. Der Zinssatz ist vergleichbar mit guten Bankangeboten und muss auch über andere Kreditanbieter beantragt und abgewickelt werden.
Wesentlich attraktiver sind die KfW-Programme für das energieeffiziente Bauen (Programm 153) und Sanieren (151 und 152), neben den Zinsen noch durch unterschiedlich hohe Tilgungszuschüsse: Bis zu 27.500 Euro sind möglich, wenn die je nach Programm und Förderstufe vorgegebenen Energiemaßnahmen durchgeführt wurden. Je Wohneinheit sind sogar 100.000 Euro zinsverbilligte KfW-Darlehen möglich. Bereitstellungszinsen müssen dabei erst ab dem 13. Monat bezahlt werden, während es bei Programm 124 schon nach 4 Monaten der Fall ist.
Konkurrenzlos günstig sind die Zinsen beim Sanierungsprogramm, weil sie vom Staat subventioniert sind – im Mai 2018 nur 0,75 bis 0,85 Prozent für 10 jährige ZInsbindung, zusätzlich ist ein Tilgungszuschuss von 12.500 bis max. 27.500 € möglich, wenn die geforderten Energievorgaben eingehalten wurden. Die Zinsen für das Programm 153 sind vergleichbar mit guten Bankzinsen und auch mit einem möglichen Tilgungszuschuss von 5.000 bis 15.000 € ausgestattet. Beide KfW-Darlehen können jederzeit vorzeitig ganz oder teilweise kostenlos getilgt werden.
Alle KfW-Darlehen müssen über eine Bank beantragt und abgewickelt werden. Weil die Banken für diese Darlehen bürgen, betrachten fast alle Institute den KfW-Anteil in Bezug auf die Zinsgestaltung des eigenen Kreditbetrages wie ein von ihnen vergebenes Darlehen. Nur ganz wenige Banken werten das KfW-Darlehen als Eigenmittel, was das Bankdarlehen wegen des geringeren Beleihungsauslaufs verbilligt. Es lohnt sich daher, die Bankangebote unter diesem Aspekt zu vergleichen.
Auch wenn KfW-Darlehen von den Banken mittlerweile sehr gern angeboten werden, da sie eine gute Provision versprechen, lohnt sich in jedem Fall, aktiv nach dieser Option zu fragen. Vor allem, wenn bei Erwerb eines Bestandsobjekts größere Modernisierungen mit dem Schwerpunkt Energieeinsparung – Fenster, Dach, Fassade, Heizung etc. – geplant sind.
Auch einzelne Bundesländer fördern Immobilienerwerb
Manch einer mag denken, dass staatliche Förderungen nur den einkommensschwachen Haushalten zufließen, doch das ist nicht korrekt: Mit den sehr günstigen Förderdarlehen der einzelnen Bundesländer werden hauptsächlich Familien mit Kindern gefördert. Dabei ist oft nicht das Einkommen das maßgebliche Entscheidungskriterium, sondern die Anzahl der Kinder. Aber auch Familien mit nur einem Kind oder (noch) keinem Kind sollten durchaus nachfragen, ob und unter welchen Vorgaben eine regionale Förderung möglich wäre. Die Unterschiede zwischen den jeweiligen Bundeländern sind teils enorm. Die Objektgröße, die Anzahl und Größe der Zimmer ist immer noch in vielen Ländern ein wichtiges Kriterium. Wer das erkennt, kann seinen Hausbau oder Umbau womöglich entsprechend planen.
Eine erste Orientierung, basierend auf Familiengröße und Einkommen, bieten wir mit dem speziellen Förderdarlehen-Rechner. Hier lässt sich schnell und einfach ausrechnen, ob und in welchem Umfang ein Förderdarlehen in dem jeweiligen Bundesland denkbar wäre. Dieses Tool ersetzt jedoch nicht den Anruf bei der jeweiligen Kommune oder dem Landratsamt. Nur dort können Interessenten konkret erfahren, ob und unter welchen Voraussetzungen Landesmittel für das eigene Bau- oder Kaufvorhaben zur Verfügung gestellt werden würden. Gut zu wissen: Manchmal müssen nur Kleinigkeiten angepasst werden, um staatlich Fördergelder zu erhalten.