Optimale Baufinanzierung Teil 8
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Bei der Immobilienfinanzierung spielt das Modell „Bausparen” in den Köpfen der Leute weiterhin eine große Rolle. Um zu beurteilen, wie sinnvoll dieses Modell ist, muss man unterscheiden, ob es sich um alte Verträge oder neue Abschlüsse handelt.

Die Bausparkassen leiden sehr unter der derzeitigen Niedrigzinsphase, denn verständlicherweise sind Bausparer nicht bereit, die überteuerten Darlehenszinsen der alten Bausparverträge zu bezahlen: Nicht selten sind dort noch Zinsen von 3 bis 5% vereinbart. Da verzichten die Sparer lieber auf das Darlehen – denn das ist bei Bausparverträgen möglich – und suchen sich eine Bank aus, bei der sie bei gleicher Zinssicherheit nur etwa 1,5 oder 2% bezahlen müssen.

Zum Leidwesen der Bausparkasse verstehen die meisten Kunden auch noch, dass sie für ihr Guthaben im Bausparvertrag höhere Zinsen erhalten als sie für ein Hypothekendarlehen bei einer Bank bezahlen müssen. Deshalb verzichten die Sparer auf das teure Bauspardarlehen, lassen jedoch das gutverzinste Guthaben noch auf dem Bausparkonto liegen. Man könnte salopp sagen: Die Bausparkassen haben die Niedrigzinsphase verschlafen.
Neuer Bausparvertrag statt Annuitätendarlehen

Um in der Niedrigzinsphase dennoch ein wenig Geschäft zu machen, versuchen viele Bausparverkäufer nun, die Finanzierungskunden zu überzeugen, dass sie statt Tilgung bei einem Annuitätendarlehen besser einen Bausparvertrag besparen sollen, um am Ende der Zinsbindung auf einen garantierten Zinssatz aus dem Bauspardarlehen zurückgreifen können.

Leider wird dabei oft vergessen zu erwähnen, dass die Vertragszuteilung nicht garantiert, sondern lediglich eine Prognose ist. Dieses Modell ist in den meisten Fällen ein gutes Provisionsmodell für Banker und Vermittler, nicht immer aber für den Kunden. Einzige Ausnahme: Wenn der Zinssatz für das spätere Bauspardarlehen unter einem üblichen Bankangebot liegt. Um diese wenigen guten Angebote herauszufinden, hilft der Effektivzins. Wenn der Bausparvertrag an die Bank als Tilgungsersatz abgetreten wird, verteuert dies den Effektivzins für das Kombidarlehen (Bankdarlehen plus Bausparvertrag). Dieser relativ hohe Effektivzins muss in der ESIS (Europäisches Standardisiertes Merkblatt) ausgewiesen werden. Ist nicht zu verwechseln mit den einzelnen Effektivzinsen für das Bankdarlehen und den Bausparvertrag, auf den gern die Bausparverkäufer hinweisen.

In diesem Effektivzins ist die hohe Abschlussgebühr von bis zu 1,6% enthalten, die schlechte Guthabensverzinsung in der Ansparzeit und die hohe Rückzahlungsverpflichtung in der Darlehensphase. Nur dieser Effektivzins ist mit einem Bankdarlehen bei gleicher Finanzierungszeit und Ratenhöhe zu vergleichen. Bitte beachten Sie, dass die Bausparmodelle sehr oft eine höhere Anfangsbelastung haben als Annuitätendarlehen. Mit unserem Tilgungsrechner können Sie diese beiden Modelle gegenüberstellen.

Bausparkassen sprechen gern von der Möglichkeit, das spätere Darlehen ganz oder teilweise auch wesentlich schneller zu tilgen. Leider ist es jedoch nicht möglich, langsamer zu tilgen. Wer sich später die hohen Raten nicht leisten kann, muss wieder auf das Darlehen verzichten, hat die Abschlussgebühr umsonst bezahlt und musste sich anfänglich mit einer extrem geringen Guthabensverzinsung zufrieden geben. Das ist eines der Hauptnachteile der Bausparverträge: Die Flexibilität der Bausparkassen ist sehr einseitig.

FMH macht Finanzierungsangebote für Sie vergleichbar

Das Problem: Für viele Kunden ist der finanzielle Nachteil, den sie erleiden könnten, wenn sie statt eines Annuitätendarlehens ein Kombidarlehen mit einem Bausparvertrag abschließen, kaum zu erkennen. Falls Ihnen ein solches Angebot vorgelegt wird und Sie es objektiv prüfen lassen möchten, können Sie sich gerne an die FMH-Finanzberatung wenden:

Senden Sie das Angebot der Bank mit und ohne Bausparmodell ein. Für ein pauschales Entgelt von 175 Euro (inkl. MwSt.) stellen wir die beiden Angebote für Sie gegenüber. Und zwar so, dass Sie das Ergebnis auch hundertprozentig verstehen und nachvollziehen können. Auf diese Weise erkennen Sie sofort, welche Variante für Sie die günstigere ist.

Fazit unseres Ausflugs in die Bausparwelt: Bestehende Bausparverträge in die Baufinanzierung einzubinden, ist wegen der hohen Zinsen selten sinnvoll. Bei Modellen, die die Besparung eines neuen Bausparvertrags vorsehen, ist höchste Vorsicht geboten. Hier gilt es genau auszurechnen, ob sie tatsächlich besser sind als Annuitätendarlehen.

Hypotheken-Vergleich

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