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Die besten Sparbuchkonditionen auf einen Blick

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Sparbuch
Ania Scholz-Orfanidis: Expertin für Geldanlagen, Girokonten und Ratenkredite
Ania Scholz-OrfanidisExpertin für Geldanlagen, Girokonten und Ratenkredite
Erstellt am 01.09.2025, Aktualisiert am 11.12.2025
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Das Wichtigste in Kürze 

  • Das Sparbuch – heute oft als „Sparkonto“ oder „Sparcard“ geführt – ist die traditionsreichste Anlageform in Deutschland. 
  • Der Zins, auch Spareckzins genannt, kann sich im Laufe der Zeit verändern.  Aktuell liegt der Wert im Durchschnitt bei 0,33 Prozent (Stand: Dezember 2025). Je nach Anbieter ist die Bandbreite aber groß: Die Offerten reichen von 0,0 bis 2,0 Prozent. 
  • Begrenze Verfügbarkeit; Bis zu 2.000 Euro pro Monat dürfen Sparbuchkonten jederzeit abheben. Für Beträge, die darüber liegen, gilt eine Kündigungsfrist von drei Monaten. 
  • Sparbücher bieten risikoscheuen Sparern eine sichere Möglichkeit, ihr Geld zu parken. Zum Vermögensaufbau sind sie hingegen nicht mehr geeignet. 

Für jeden das richtige Sparbuch

  • Für Sparer, die Wert auf Verlässlichkeit legen: Beim akf sparkonto profitieren Sie von 1,80 % p.a., kostenloser Kontoführung und monatlicher Zinsgutschrift. Einzahlungen sind jederzeit möglich, die Kündigungsfrist beträgt 6 Wochen – ideal für alle, die planbar sparen möchten.
  • Für flexible Sparer mit Zinsfokus: Das SparKonto der GEFA BANK bietet 1,90 % Zinsen p.a. ab dem ersten Euro – ohne Mindestanlage. Monatliche Ein- und Auszahlungen bis 2.000 € sind jederzeit möglich, perfekt für alle, die regelmäßig sparen und liquide bleiben wollen.
  • Für alle, die Stabilität und Planbarkeit schätzen: Das Volkswagen Bank Sparkonto überzeugt mit 1,75 % Zinsen p.a. Nach einer 30-tägigen Kündigungsfrist können Sie 7 Tage über den Betrag verfügen – flexibel und sicher zugleich.

Was ist ein Sparbuch? 

Das klassische Sparbuch ist ein Einlagekonto bei einer Bank oder Sparkasse, auf dem Guthaben angelegt werden. Es dient ausschließlich dem Sparen, nicht dem Zahlungsverkehr: Überweisungen, Daueraufträge oder Kartenzahlungen sind nicht möglich. Auch die Zinsen sind in der Regel mehr als überschaubar. 

Der Name suggeriert, dass es sich um ein wirkliches Buch und tatsächlich erhielten Kunden früher ein Heftchen aus Papier, in dem die Ein- und Auszahlungen vermerkt waren. Immer mehr Banken stellen aber von der Papier- auf die digitale Form um. Der Name ist dennoch geblieben. 

Ganz wichtig: Wer im Besitz des Sparbuches ist, gilt bei dessen Vorlage auch als Eigentümer Einlagen. Banken zahlen also immer demjenigen das Guthaben aus, der das Sparbuch vorlegt - oder eine modernere Variante, etwa eine Karte. Der Name, auf den das Sparbuch läuft, ist dann unbeachtlich. 

Trotz seines nostalgischen Charmes hat das Sparbuch nur noch eine untergeordnete Bedeutung für den Kapitalaufbau. Sein Hauptvorteil liegt im Namen, da der Begriff viele ältere und auch jüngere Leute dazu animiert, Geld auf die hohe Kante zu legen.  

 

Wie funktioniert ein Sparbuch? 

Ein Sparbuch ist ein klassisches Spareinlagenkonto mit variabler Verzinsung. Die Bank legt die Zinsen je nach Marktlage fest und kann sie daher jederzeit ändern. Darüber muss sie ihre Kunden informieren.  

Zinszahlungen erfolgen meist einmal pro Jahr zum Jahresende. 

Sicherheit: 

  • Durch die gesetzliche Einlagensicherung sind Guthaben bis 100.000 Euro pro Kunde und Institut auch im Fall einer Bankeninsolvenz geschützt. 
  • Viele deutsche Banken gehören zusätzlich freiwilligen Einlagensicherungsfonds an, die auch höhere Summen absichern. 

Zinsen: 

  • Variabel und meist niedrig. In der Regel erhalten Kunden auf dem Sparbuch weniger als ein Prozent.  
  • Selbst zu Zeiten hoher EZB-Leitzinsen betrug der Mittelwert der Sparbuchzinsen selten mehr als 0,5 Prozent.  

Verfügbarkeit: 

  • Bis zu 2.000 Euro pro Monat lassen sich flexibel abheben. 
  • Für höhere Beträge gilt eine dreimonatige Kündigungsfrist
  • Hebt der Kunde mehr als 2.000 Euro vorzeitig (also ohne Kündigung) abgehoben, erhebt die Bank einen sogenannten Vorschusszins. Er beträgt meist ein Viertel des aktuellen Sparzinses und wird für die Zeit der nicht eingehaltenen Kündigungsfrist erhoben. 

Wer also 3.000 Euro ohne Kündigung am 20. des Monats von seinem Sparbuch abhebt, auf dem er ein Prozent Zinsen erhält, zahlt bis zum Monatswechsel ganz sieben Cent Vorschusszinsen für die 1.000 Euro extra Liquidität. 

Buchführung: 

  • Klassisch per Sparbuch oder heute oft digital per Sparkonto. 
  • Jede Transaktion wird belegt.  
  • Einen Verlust des Buches müssen Kunden der Bank sofort melden, weil der Besitzer des Sparbuchs das Guthabens abheben kann. Das Sparbuch ist dann gesperrt und Unbefugte können das Guthaben nicht abheben. 

Sicherheit, Zinsentwicklung und Inflation 

Sparbücher gelten als nahezu risikofrei. Diese Sicherheit hat allerdings einen hohen Preis. Denn wer seine Ersparnisse dauerhaft auf einem Sparbuch lagert, verliert dadurch Vermögen, statt sein Geld zu vermehren.  
 

Der Grund: Seit der Jahrtausendwende sind die Sparbuchzinsen von zwei Prozent im Durchschnitt auf 0,33 Prozent Ende 2025 gefallen. Über die lange Zeit von 25 Jahren lag der Mittelwert des Spareckzinses bei 0,62 Prozent und die Inflation im Durchschnitt bei 1,95 Prozent.

Das Spardilemma: Nominalzins vs. Realzins

Zeitraum 

Mittelwert Sparbuch (p.a.) 

Inflation (p.a.) 

Realzins 

2010 

0,60 % 

1,10 % 

– 0,50 %

2015 

0,10 % 

0,25 % 

– 0,15 % 

2020 

0,01 % 

0,50 % 

– 0,49 % 

2024 

0,45 % 

2,25 % 

– 1,80 % 

Quelle: Sparbuchmittelwerte laut FMH.de

Selbst bei steigenden Marktzinsen geben Banken diese Erhöhungen nur verzögert weiter. Der Realzins – also der Zinssatz abzüglich Inflation – bleibt in der Regel negativ. 
Das bedeutet: Sparer verlieren über die Jahre viel an Kaufkraft.

Gegenüberstellung von Sparbuchzinsen und Tagesgeldzinsen 

Vor- und Nachteile des Sparbuchs

Vorteile

Nachteile

✅ Maximale Sicherheit durch Einlagensicherung bis 100.000 € und mehr

❌ Niedrigste Zinsen aller Sparformen

✅ Einfach und verständlich

❌ Negativer Realzins – Vermögen verliert an Wert

✅ Keine Kontoführungsgebühren

❌ Ungewöhnlicher Aufwand fürs Sparbuch

✅ Ideal Kinder das Sparen näher zu bringen.

❌ Nicht für digitales Banking geeignet, kaum Zinsvorteile

Für wen eignet sich das Sparbuch?

  • Sparform von Großeltern für Enkelkinder: Man kann dem Enkel irgendwann ein Sparbuch übergeben und er kann sich das Geld selbst bei der Bank abholen
  • Kinder und Jugendliche: Viele Eltern und Großeltern eröffnen Sparbücher zur Vermögensbildung – häufig symbolisch als erstes eigenes Konto.
  • Senioren mit Traditionsbewusstsein: Für Menschen, die persönlichen Kontakt in der Filiale schätzen und digitale Kanäle meiden.

Für alle, die Zinsen erwirtschaften oder inflationsbereinigt Vermögen aufbauen wollen, ist das Sparbuch hingegen ungeeignet.

Zinssituation und Marktentwicklung 2025

Selbst in Zeiten, in denen die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen auf einem hohen Niveau hält, profitieren Sparbuchkunden nicht von dieser Entwicklung. Entsprechend erzielten sie selbst im Jahr 2023 gerade einmal 0,5 Prozent Rendite im Durchschnitt. Und dass, obwohl der EZB-Leitzins damals stolze vier Prozent betrug. Inzwischen ist der Leitzins wieder auf zwei Prozent abgesackt – und mit ihm die ohnehin kärglichen Erträge auf dem Sparbuch. Sie betragen im November 2025 gerade einmal ist 0,33 Prozent im Mittel.

Aktuelle Spanne (Stand Herbst 2025):

  • Bundesweite Geschäftsbanken: zwischen 0,01 und 0,75 Prozent pro Jahr.
  • Regionale Sparkassen und Volksbanken / Raiffeisenbanken: zwischen 0,01 und 0,50 Prozent pro Jahr
  • Online-Sparkonten von Spezialbanken („Sparcard“): bis 1,9 Prozent.

Zum Vergleich: Tagesgeldkonten bieten derzeit bis zu 3,5 Prozent und Festgeld mit einjähriger Laufzeit bis zu 2,7 Prozent Zinsen pro Jahr. Damit erzielen Kunden in jedem Fall einen Inflationsausgleich und können am Jahresende idealerweise sogar ein kleines Plus verbuchen.

Fazit: Selbst TOP-Angebote beim Sparbuch können heute mit Tages- und Festgeldangeboten nicht mehr mithalten.

Prognose:
Die EZB wird im Jahr 2026 vermutlich keine Zinsveränderungen vornehmen. Entsprechend wenig dürfte sich auch bei den Sparbuchzinsen bewegen. Wer partout an einem Sparbuch interessiert ist, etwa, um es den Enkeln zu schenken, für den lohnt sich der Sparbuchvergleich von FMH.de

Steuern auf Sparbucheinlagen und Einlagensicherung

Steuern:

  • Zinserträge auf Sparguthaben unterliegen der Abgeltungsteuer von 25 Prozent. Weitere Abzüge fallen wegen des Solidaritätszuschlags und ggf. der Kirchensteuer an.
  • Mit einem Freistellungsauftrag bleiben Erträge bis 1.000 Euro (Singles) bzw. 2.000 Euro (Ehepaare und Verpartnerte) steuerfrei.
  • Die Bank führt Steuern automatisch ab, sofern kein Freistellungsauftrag vorliegt.

Einlagensicherung:

  • EU-weit sind per Gesetz 100.000 Euro pro Kunde und Bank gegen eine Insolvenz gesichert.
  • In Deutschland bieten viele Institute zudem eine freiwillige Zusatzsicherung die im Extremfall mehrere Millionen Euro pro Bank und Kunde absichert.

Das Sparbuch im Vergleich zu anderen Sparformen

Merkmal

Sparbuch

Tagesgeld

Festgeld

Flexgeld

Zinsen

variabel, oft weniger als 1 %

variabel, bis 3,5 %

fest, bis 4 %

variabel/fest, 2 bis 3 %

Verfügbarkeit

bis 2.000 € monatlich, ansonsten 3 Monate Kündigung

täglich

keine

teilweise

Sicherheit

Besitzer von Sparbuch ist Eigentümer

sehr hoch

sehr hoch

sehr hoch

Online-Nutzung

kaum

vollständig

vollständig

vollständig

Gebühren

keine

keine

keine

keine

Flexibilität

geringer Vorschusszins

hoch

keine

mittel

Geeignet für

Konservative Sparer

flexible Kurzfristsparer

planende Anleger

Sparer mit mittlerem Anlagehorizont

Praxisbeispiel: Realzinsverlust im Sparbuch

Eine Sparerin legt 10.000 Euro auf ein Sparbuch, das ihr pro Jahr 0,3 Prozent Zinsen bringt. Nach einem Jahr erhält sie daher 30 Euro Zinsen gutgeschrieben.
Liegt die Inflation bei zwei Prozent, verliert ihr Geld real rund 200 Euro an Kaufkraft.
Das bedeutet: Die Sicherheit des Nominalwerts führt gleichzeitig zu einem schleichenden Realwertverlust. In unserem Beispiel verliert die Frau auf ihre Einlagesumme also satte 170 Euro an Kaufkraft.

Fazit – Zeitlos, aber nicht zeitgemäß

Das Sparbuch ist ein Stück deutscher Finanzgeschichte – verlässlich, einfach und sicher. Doch in Zeiten niedriger Zinsen und hoher Inflation bietet es keine renditestarke Anlage. Wer sein Vermögen erhalten oder neues Vermögen aufbauen möchte, findet bei Tagesgeld, Festgeld oder Flexgeld deutlich attraktivere Alternativen.

Für Kleinstbeträge oder symbolische Geschenke mag das Sparbuch weiter Charme haben – für strategische Sparer ist es nur noch eine nostalgische Option.

Häufige Fragen (FAQs) zum Sparbuch

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