Kreditkarten im Ausland
Böse Überraschung bei Kreditkartennutzung im Ausland? Muss nicht sein. © fizkes / Adobe Stock

Frankfurt 10.05.2019 –– Wenn es um Kreditkarten für den Auslandseinsatz geht, werden oft die Gebühren kritisch beäugt. Wonach niemand schaut: Wie zuverlässig die Karten im Ausland sind. Denn dass das Bezahlen oder Geldabheben im Ausland anstandslos funktioniert, ist keinesfalls garantiert. Was passieren kann und worauf Sie vor der Reise achten müssen.

Es ist für viele Urlauber die Horrorvorstellung: Mittellos in einem fremden Land zu stranden. Tatsächlich passiert es gar nicht so selten, dass Urlauber an der Kasse im Supermarkt oder, noch schlimmer, an der Tankstelle stehen und die Kreditkarte nicht akzeptiert wird. Da wundert es kaum, dass 56% der Urlauber laut einer Umfrage der Postbank im Ausland lieber bar zahlen – und 37% das Bargeld gar gleich aus Deutschland mit in den Urlaub nehmen. Und das, obwohl größere Mengen an Bargeld wohl als Sicherheitsrisiko Nummer Eins im Urlaub gelten.

Kreditkarten im Ausland – deshalb braucht man sie

In Deutschland sind wir es gewohnt, bar zu bezahlen: 74% aller Zahlungen werden bundesweit bar vorgenommen**. Wenn wir per Karte zahlen, dann per Girocard. kaum jemand kommt auf die Idee, seinen Kaffee per Kreditkarte zu bezahlen. Viele Läden und Restaurants akzeptieren noch immer keine Kartenzahlung, andere schreiben einen Mindestbetrag vor. Umso überraschender ist es für den deutschen Touristen dann, wenn er in einer Stadt wie Amsterdam plötzlich das genaue Gegenteil erlebt: Hier ist man ohne Karte aufgeschmissen, zum Teil wird Bargeld noch nicht einmal mehr als Zahlungsmittel akzeptiert.

Auch in anderen Ländern ist die Kartenzahlung deutlich weiter verbreitet. In Schweden kann man ohne Kreditkarte oder App keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr benutzen, bis 2030 wird hier die komplette Abschaffung des Bargelds vorausgesagt. In Frankreich kann man ohne Kreditkarte in die Bredouille kommen, wenn man dringend tanken muss. Und in den USA wird selbst der Kaugummi selbstverständlich per Kreditkarte gezahlt.

Nicht jede Kreditkarte funktioniert überall im Ausland – und manche einfach gar nicht

Eine Kreditkarte ist bei Auslandsreisen also ein Muss. Allerdings ist nicht jede Kreditkarte für jedes Reiseland empfehlenswert. Während die American Express beispielsweise in den USA weit verbreitet ist, sind die Akzeptanzstellen in Europa dünn besiedelt. Gut fährt man weltweit meist mit Mastercard oder VISA, idealerweise sogar mit Mastercard und VISA. Denn so deckt man nicht nur automatisch mehr Akzeptanzstellen ab, sondern beugt auch folgendem Dilemma vor: Nicht selten kommt es bei Auslandseinsätzen von Kreditkarten zur Kartensperrung. Das kann unterschiedliche Ursachen haben, die alle in Sicherheitsvorkehrungen der Bank begründet liegen.

  1. Die Kreditkarte ist von vornerein für Auslandseinsätze gesperrt: Nicht selten setzen Banken – ohne ihre Kunden darüber zu informieren – den Verfügungsrahmen für Zahlungen im Ausland auf „0“, um Missbräuchen vorzubeugen.
  2. Die Kreditkarte wird bei Auslandseinsatz gesperrt: Ebenso häufig geschieht es, dass die Bank eine Kreditkarte sperrt, sobald sie im Ausland eingesetzt wird, weil sie einen Missbrauch vermutet. Noch dazu, wenn plötzlich größere Ausgaben damit bezahlt werden als in Deutschland üblich.
  3. Die Kreditkarte wird wegen tatsächlichen Missbrauchs gesperrt. Wird die Karte tatsächlich missbräuchlich genutzt – das erkennt die Bank beispielsweise daran, dass sie an zwei unterschiedlichen Orten zur gleichen Zeit eingesetzt wird – wird die Karte von der Bank gesperrt, um weiterem Missbrauch vorzubeugen.
    Was tun, um dem Dilemma auf Reisen vorzubeugen?

Ganz wichtig: Vor dem Auslandseinsatz (selbst beim Online-Shopping!) sollten Sie Kontakt zu Ihrer Bank aufnehmen und sie über den Auslandsaufenthalt oder die Einkaufabsichten im Ausland informieren. So erfahren Sie zum einen, ob Sie überhaupt einen Verfügungsrahmen für den Auslandseinsatz haben – und können ihn, wenn nicht, bei der Gelegenheit gemeinsam mit der Bank definieren. Zum anderen weiß Ihre Bank nun, dass Ihre Karte innerhalb der nächsten Wochen beispielsweise in den USA eingesetzt wird und vermutet nicht direkt einen Missbrauch. Dennoch ist es ratsam, eine zweite Kreditkarte in petto zu haben, um der Zahlungsunfähigkeit bei Kreditkartensperrung im Urlaub vorzubeugen.

Unser Tipp: Wenn Sie bereits eine Kreditkarte haben, beispielsweise, weil sie zu Ihrem Girokonto gehört, schauen Sie sich deren Konditionen genau an. Wählen Sie für Ihre Zweitkarte schließlich ein Angebot, das ihre Erstkarte ergänzt – beispielsweise besonders günstige Auslandsentgelte bietet oder ein großes Versicherungspaket mitbringt. In unserem Kreditkartenvergleich können Sie die einzelnen Kriterien selbst festlegen.

Was tun, wenn die Kreditkarte gesperrt ist?

Wenn Ihre Kreditkarte gesperrt wurde, ist wichtig zu wissen: Nicht der Lizenzgeber, also beispielsweise Mastercard oder VISA, ist Ihr Ansprechpartner, sondern Ihre Bank. Nur diese kann die Kartensperrung wieder aufheben. Und genau hier kann die Krux liegen, wenn man seine Karte nach den günstigsten Konditionen und nicht dem Kundenservice der Bank ausgewählt hat. Denn es kann durchaus möglich sein, dass die Bank schlichtweg nicht für Sie erreichbar ist, wie es derzeit beispielsweise viele Kunden der Advanzia Bank am eigenen Leib erfahren. Die Kontaktnummer Ihrer Bank für alle Belange zu Ihrer Kreditkarte finden Sie in der Regel auf der Kartenrückseite. Darüber hinaus können Sie es selbstverständlich über die gängigen Hotlines Ihrer Bank versuchen.

Sie haben Schwierigkeiten mit Ihrem Kreditkartenanbieter oder können im Gegenteil nur Gutes berichten? Bewerten Sie Ihren Kreditkartenanbieter in unserer Bankenbewertung – damit helfen Sie anderen Kunden und können mit etwas Glück sogar noch einen Amazon-Gutschein über 30 Euro gewinnen.

*TNS-Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank, Juli 2018
**Studie der Deutschen Bundesbank, 2017

Für Testzwecke können hier alle Rechner aufgerufen werden. Wird auf der richtigen Seite dann nicht mehr angezeigt.
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