ETF- / Fondssparplan Vergleich: Der einfachste Weg zum Vermögensaufbau

Das Wichtigste im Überblick
- Langfristiger Erfolg: Sparpläne sind das ideale Instrument, um durch die automatische Wiederanlage von Erträgen (Thesaurierung) langfristig Vermögen aufzubauen und so den exponentiellen Wachstumseffekt zu nutzen.
- Geringe Risiken: ETFs (Exchange Traded Funds) sind Indexfonds, die das Risiko durch die Investition in eine Vielzahl von Unternehmen (z. B. MSCI World) breit streuen. Damit sind sie ideal für Einsteiger.
- Niedrige Kosten: Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds sind ETFs extrem kostengünstig.
- Flexible Raten: Sie können die Sparraten an ihre Bedürfnisse und Möglichkeiten anpassen. Sparraten sind oft schon ab einem Euro pro Monat möglich und lassen sich jederzeit ändern, aussetzen oder durch Einmalanlagen ergänzen.
- Sichere Anlage: Die Wertpapiere in einem Depot gelten als Sondervermögen und bleiben auch bei einer Insolvenz der Bank oder des Brokers Eigentum des Sparers.
Warum Sparpläne unverzichtbar sind
ETF-Sparpläne sind ideal für alle, die langfristig Vermögen aufbauen wollen, für ihre regelmäßigen Sparraten aber keine horrenden Beträge aufwenden können oder wollen.
Moderne Anbieter ermöglichen den Einstieg ins Fondssparen oft schon ab einem Euro pro Monat. Noch größer ist die Auswahl, wenn Sie pro Monat 25 Euro oder mehr investieren können.
Ein weiterer Vorteil: Die regelmäßigen automatisierten Investitionen haben einen disziplinierenden Effekt und eliminieren die Komponente des "richtigen Timings" am Markt. Zudem investieren sie automatisch zu unterschiedlichen Kursen. Bei niedrigen Kursen kaufen Sie mehr Anteile, bei hohen Kursen weniger. Langfristig drückt das die Kosten und erhöht die Erträge.
Kosten und Gebühren im Detail
ETF-Sparpläne kosten deutlich weniger, als ein Investment in einen aktiv gemanagten Fonds. Dennoch sind die Gebühren ein Faktor, der langfristig Ihre Rendite beeinflussen kann. Dabei fallen unterschiedliche Kosten auf zwei Ebenen an: beim Fonds selbst und beim Broker.
· Die Ausführungsgebühren: Sie bezeichnen den Betrag, den der Broker pro Sparrate (und damit pro Kaufvorgang) verlangt. Zwingend sind diese Kosten allerdings nicht.: Viele Neobroker bieten eine stattliche Auswahl an ETF-Sparplänen kostenlos an. Teurere Anbieter verlangen hingegen für jeden Kaufvorgang bis zu 1,5 Prozent der Sparrate.
· Depotführungsgebühren: Diese Gebühr fällt einmal pro Jahr für die Verwaltung des Depots an. Wenn sie denn anfällt. Denn auch hier sind viele Online-Broker und Direktbanken ausgesprochen kundenfreundlich und offerieren Depots für Sparpläne dauerhaft kostenlos. Filialbanken verlangen dagegen häufig zwischen zehn und 30 Euro pro Jahr.
· TER (Total Expense Ratio): Der Begriff steht für die Gebühr, die die Verwaltung des ETF pro Jahr kostet. Der Betrag wird direkt aus dem Fondsvermögen entnommen und liegt meist zwischen 0,1 und 0,5 Prozent des Kapitals.
· Spreads: die Differenz zwischen An- und Verkaufskursen. Sie können vor allem bei exotischen ETF ins Gewicht fallen – also etwa jenen, die die weniger gängigen Indizes abbilden, zum Beispiel in Schwellenländern. Gleiches gilt für die Differenzen außerhalb der Haupthandelszeiten Der Grund: Während der Öffnungszeiten der Hauptbörsen sind im Normalfall sehr viele Marktteilnehmer (Banken, Broker, institutionelle Anleger). Dies gewährleistet eine hohe Liquidität und sorgt dafür, dass die Spreads sehr eng sind. Außerhalb dieser „Rush Hour“ können die Spreads hingegen deutlich größer sein.
· Versteckte Kosten: Achten Sie auf Handelsplatzgebühren, die bei einigen Brokern zusätzlich anfallen. Sie betragen zwischen 1,50 Euro und sechs Euro. Vorsicht auch bei Aktions-ETFs, die nur vorübergehend ohne Gebühren auskommen.
👉FMH-Tipp: Ein Vergleich der Depotkosten lohnt sich. Die Auswahl eines günstigen Anbieters kann über die Jahre mehrere hundert Euro Unterschied machen. Setzen Sie auf einen Anbieter, der keine Ausführungsgebühren für Ihren ETF-Sparplan verlangt, um die maximale Rendite zu erzielen.
ETF-Wahl und Strategie
Sind die Entscheidung für das richtige Depot und einen Sparplan gefallen, folgen die nächsten Stufen auf dem Weg zum Vermögensaufbau.
· Auf Indizes setzen: Wählen Sie einen breit diversifizierten Welt-Index wie den MSCI World oder den FTSE-All-World Index. Diese streuen das Risiko über Hunderte oder Tausende von Unternehmen. Damit ist das Risiko schwererer Verluste minimiert. Als strategische Alternative bietet sich auch eine 70/30 Aufteilung an. Dabei gehen 70 Prozent in den MSCI World (Industrieländer) und 30 Prozent in MSCI Emerging Markets (Schwellenländer).
· Compound-Effekte nutzen: In den Meisten Index-Fonds werden Erträge meist reinvestiert. Das ist für den langfristigen Vermögensaufbau optimal, da die ausgeschütteten Dividenden direkt wieder anlegt werden und dieser sogenannte Compound-Effekt den Vermögensaufbau beschleunigt und optimiert.
· Risiken abwägen: Wer einen Anlagehorizont von 15 Jahren und mehr hat, kann auf reine Aktien-ETFs setzen. Hier ist das Risiko von zwischenzeitlichen Verlusten zwar höher als bei risikoärmeren Anlagen, wie etwa Anleihen-ETF sowie Fest- oder Tagesgeld. Für kürzere Zeiträume sind diese Varianten meist die bessere Wahl.
· Nachhaltigkeit investieren: ESG-Fonds und -ETFs verbinden Renditechancen mit sozialer Verantwortung und setzen auf in Unternehmen, die bestimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.
Technische Details für Könner (und solche die es werden wollen)
Für erfahrene Fonds-Sparer und fortgeschrittene Anleger sind folgende technische Aspekte von ETF relevant:
- Replikationsmethode (Kaufmethode): Physisch: Der ETF kauft die Aktien des abzubildenden Index tatsächlich (direkte Replikation) oder eine optimierte Auswahl (optimiertes Sampling). Synthetisch (Swap-basiert): Der ETF bildet den Index nicht durch Kauf von Aktien ab, sondern über ein Tauschgeschäft (Swap) mit einer Bank. Dieses Vorgehen kann theoretisch das sogenannte Kontrahentenrisiko erhöhen, da Verluste drohen, wenn der Swap-Partner insolvent wird. Die gesetzlichen Vorgaben, die in Deutschland fixe Obergrenzen für synthetische ETF vorsehen, halten dieses Risiko aber sehr überschaubar.
- Tracking Difference (TD): Die Tracking Difference (zu Deutsch: Abbildungsdifferenz) misst, in welchem Ausmaß die Entwicklung des ETF von der Wertentwicklung des zugrundeliegenden Index abweicht. Damit zeigt sie zugleich auch die Kosten auf und ist hierfür sogar ein noch besserer Indikator als die TER. Achten Sie bei der Auswahl ihres ETF daher stets auf eine möglichst niedrige TD.
Fondssparpläne: Die aktive Alternative
Neben ETFs können Sparpläne auch in aktiv gemanagte Fonds investieren.
- Vorteil: Ein professioneller Fondsmanager versucht, den Markt gezielt zu übertreffen (Outperformance).
- Nachteil: Deutlich höhere Kosten (Management-Gebühren und Ausgabeaufschläge), die oft die mögliche Mehrrendite auffressen. Solche Sparpläne sind meist teurer als ETF-Depots.
Das Kinderdepot: Steuervorteile frühzeitig nutzen
Ein ETF-Sparplan eignet sich perfekt, um Vermögen für Kinder aufzubauen und frühzeitig den Grundstock zur Finanzierung des Führerscheins, einer Ausbildung oder des Studiums zu legen.
- Rechtliche Grundlagen: Das Depot läuft auf den des Kindes eröffnet. Dieses ist damit Eigentümer der Wertpapiere im Depot. Die Eltern agieren als Treuhänder, bis der Nachwuchs volljährig ist.
- Sicherheit: Wertpapiere im Depot sind Sondervermögen und bleiben damit bei einer Insolvenz des Depot-Anbieters vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt.
Steuerliche Vorteile: Kinder profitieren, ebenso wie erwachsene vom steuerlichen Grundfreibetrag. 2025 beträgt er 12.096 Euro pro Jahr. 2026 soll er sogar auf 12.348 Euro steigen. Zudem steht dem Nachwuchs der Sparer-Pauschbetrag von derzeit 1.000 Euro pro Person und Jahr zu. Um ihn zu nutzen, müssen Eltern allerdings einen Freistellungsauftrag bei der Bank bzw. dem Depotanbieter stellen.
Von FMH-Finanzberatung und WirtschaftsWoche ausgezeichnet

Die besten ETF-Broker 2025
Welche Broker mit ETF-Sparplänen wurden zuletzt ausgezeichnet?
Bei der Wahl ihres Brokers achten viele ETF-Anleger vor allem auf niedrige Kosten – zu Recht. Doch was auf den ersten Blick günstig wirkt, kann am Ende teuer werden. Die FMH-Finanzberatung hat im Auftrag der WirtschaftsWoche 24 Anbieter mit ETF- und Sparplanoptionen analysiert. In der Auswertung wurde zwischen kleinen Transaktionsvolumen (500 € pro Trade) und hohen Volumen (10.000 € pro Trade) unterschieden.
Top 3 - Anbieter unter den Onlinebrokern: Smartbroker+, Traders Place und Scalable Capital
Top 3 - Anbieter unter den Geschäfts- und Direktbanken: ING, 1822direkt und MERKUR PRIVATBANK
Depotwahl: Broker für ETF-Sparpläne im Vergleich
Die Wahl des Depots entscheidet maßgeblich über die anfallenden Kosten – und hat damit entscheidenden Einfluss auf die Rendite. Folgende Anbieter stehen zur Wahl
- Neobroker: Vorteil: Günstig und digital. Neobroker kommen fast immer mit Null Euro Depotgebühr und null Euro Ausführungsgebühren aus und bieten eine riesige Auswahl an ETFs. Der Fokus dieser Anbieter liegt auf digitalen Tools und Apps. Nachteil: Die Auswahl an Handelsplätzen kann begrenzt sein.
- Direktbanken: Vorteil: Niedrige Gebühren und digitale Tools. Oft reagieren Direktbanken auf Kundenanfragen deutlich schneller als Neobroker. Auch die Produktpalette ist meist breiter Kunden, die ihr Giro- und Depotkonto beim selben Institut führen möchten, sind hier bestens aufgehoben. Nachteil: Außerhalb von Aktionen können die Kosten höher sein als bei Neobrokern.
- Filialbanken: Vorteil: Persönliche Beratung. Nachteil: In der Regel fallen bei diesen Anbietern die höchsten Kosten an Zehn bis 30 Euro Depotführungsgebühr pro Jahr sind keine Seltenheit und auch die Sparpläne sind im Normalfall kostenpflichtig. Hier müssen Kunden mit Gebühren zwischen 0,85 und 15 Euro pro Sparplanausführung kalkulieren.
ETF-Sparplan in 3 Schritten
- Depot eröffnen: Wählen Sie den günstigsten Anbieter, der Ihren gewünschten Welt-ETF (z. B. MSCI World) kostenlos als Sparplan anbietet. Der Anmeldeprozess läuft digital (VideoIdent).
- Sparplan einrichten: Legen Sie Ihren ETF fest, bestimmen Sie die Sparrate (z. B. 50 Euro) und das Intervall, in dem Sie investieren wollen (einmal pro Monat/quartalsweise).
- Abwarten: Der Broker führt die Sparrate automatisch aus. Sie müssen nichts weiter tun als Ihrem Vermögen beim Wachsen zusehen.
Steuern und der Effekt der Wiederanlage
- Abgeltungsteuer: Erträge aus Wertpapieren unterliegen der Abgeltungsteuer von 25 Prozent. Zuzüglich fallen der Solidaritätszuschlag (5,5 Prozent) und ggf. Kirchensteuer an.
- Steuerfreier Sockelbetrag: Kapitalerträge bis 1.000 Euro (2.000 Euro bei Ehepaaren) bleiben steuerfrei, wenn Sie einen Freistellungsauftrag bei Ihrer Bank stellen.
- Wiederanlage der Erträge: Thesaurierende ETF legen die erhaltenen Dividenden und Zinserträge automatisch wieder an. Das reinvestierte Kapital erwirtschaftet wiederum neue Gewinne – dieser Compound-Effekt ist der Schlüssel zum langfristigen Erfolg.
Wichtiger Risikohinweis ⚠️
Aktien und ETFs unterliegen Kursschwankungen. Ein Kapitalverlust ist möglich.
- Marktrisiko: Der Wert Ihrer Anlage hängt von der Entwicklung der globalen Märkte und der darin enthaltenen Unternehmen ab. Da Aktien-ETFs in einzelne Unternehmen investieren, ist das Risiko meist höher als bei Anleihen-ETF. Hier hängt der Kurs an der Bonität des Schuldners (Anleihen – Schuldverschreibungen). Die ist in der Regel stabiler als der Aktienmarkt.
- Währungsrisiko: Bei in US-Dollar oder anderen Fremdwährungen notierten ETF besteht zusätzlich ein Währungsrisiko.
- Anlagehorizont: ETF-Sparpläne entfalten ihr volles Potenzial nur bei einem langfristigen Anlagehorizont (mindestens zehn bis15 Jahre). Über diese lange Zeit lassen sich etwaige Kursrückgänge meist auch problemlos wieder ausgleichen.
Fazit: Mit System zur finanziellen Unabhängigkeit
Der wichtigste Schritt auf dem Weg zu einem konsequenten Vermögensaufbau ist der Vergleich der Anbieter auf Basis der Ausführungsgebühren und der ETF-Auswahl. Wer heute mit einem günstigen, breit gestreuten Sparplan beginnt und diszipliniert dabeibleibt, legt das beste Fundament für seine finanzielle Zukunft. Was sonst noch wichtig ist, haben wir in den folgenden Fragen und Antworten zusammengetragen.
Häufige gestellte Fragen (FAQs) zu ETF- und Fondssparplänen
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