Tagesgeld-Vergleich: Tipps und Infos rund um ein Tagesgeldkonto

Tagesgeld ist eine sichere Geldanlage, die über die gesetzliche Einlagensicherung EU-weit bis 100.000 Euro abgesichert ist. Beim Tagesgeld spricht man auch von einer täglich verfügbaren Anlage, also ohne Kündigungsfristen. Die Zinsen können von den Banken jederzeit nach oben und unten angepasst werden. Ausnahme sind Aktionszinsen für Neukundenangebote, wenn sie mit einer Zinsgarantie versehen sind. Man kann auf das Tagesgeld nicht wie auf einem Girokonto Geld ein- oder auszahlen, sondern dies geht nur über ein Referenzkonto.

Ein Tagesgeldkonto ist für verschiedene Zielgruppen bestens geeignet:

• Sparanfänger und Kleinanleger: Selbst wer mit geringen Anlagesummen mehr Zinsen als auf dem Girokonto oder Sparbuch erzielen will, ist bei einem Tagesgeldkonto richtig. Flexibilität, Sicherheit und Verzinsung.
• Personen mit mittleren Sparsummen: Anleger, die ihre Ersparnisse von einem unverzinsten Girokonto einmalig oder regelmäßig auf ein Tagesgeldkonto umschichten, profitieren von einer wesentlich besseren Verzinsung als auf dem Girokonto.
• Renditebewusste Anleger: In Zeiten steigender Zinsen flexibel und sicher anlegen, kann man eigentlich nur mit Tagesgeld. Anders sieht es bei fallenden Zinsen aus,
• Sicherheitsorientierte Anleger: In unsicheren Anlagezeiten, kann ein Tagesgeld bei einer Bank mit einer Einlagensicherheit bis drei Millionen ein idealer Geldparkplatz sein. Dann geht Sicherheit vor Rendite.

Innerhalb der EU sind Einlagen bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank gesetzlich geschützt. Sehr viele Banken in Deutschland bieten sogar einen erweiterten Schutz – im Extremfall bis zu drei Millionen Euro. Diese Absicherung kommt weder von der jeweiligen Bank noch vom jeweiligen Staat, wo das Geld angelegt wird, sondern die Einlagensicherung erfolgt allein durch einen Fonds, der in jedem europäischen Land installiert werden musste. Weil man unterstellt, dass das jeweilige Anlegerland dem Bankensystem des Landes helfen würde, ist ein Blick auf das Länderrating auch hilfreich, was die Einlagensicherung betrifft. Ein hohes Länderrating, wie „AAA“, signalisiert: Dieses Land ist in der Lage eine Schieflage des Einlagensicherungsfonds auszugleichen.

Tagesgeldkonten sind in der Regel kostenfrei. Einige Anbieter verlangen jedoch die Eröffnung eines Giro- oder Wertpapierkontos, was zusätzliche Kosten verursachen kann.

Die Kontoeröffnung eines Tagesgeldkontos ist einfach und schnell erledigt:

1. Antrag stellen: Den Kontoeröffnungsantrag können Sie bei den meisten Banken direkt online ausfüllen.
2. Identitätsprüfung: Für die Kontoeröffnung ist eine Identitätsprüfung notwendig, die entweder per Postident oder Videoident-Verfahren erfolgt.
3. Verknüpfung eines Referenzkontos: Häufig wird ein bestehendes Girokonto als Referenzkonto akzeptiert, über das Ein- und Auszahlungen abgewickelt werden. Dies dient auch Ihrer Sicherheit.
4. Erhalt der Zugangsdaten: Nach der Kontoeröffnung erhalten Sie die Zugangsdaten und können Ihr Geld auf das Tagesgeldkonto überweisen und von Zinsgutschriften profitieren.

Beim Tagesgeld ist das angelegte Geld täglich verfügbar. Beim Festgeld besteht für den vereinbarten Anlagezeitraum, der zwischen einem Monat und bis zu zehn Jahren liegen kann, absolut kein Zugriff auf sein Erspartes. Dafür ist beim Festgeld der Zinssatz über den kompletten Zeitraum garantiert, während er beim Tagesgeld jederzeit von den Banken verändert werden kann.

Der Einlagenzins ist der Zinssatz, den Banken erhalten, wenn sie überschüssiges Geld bei der EZB parken. Im Gegensatz dazu steht der Leitzins. 

Kurz gesagt: 

• Leitzins = Kreditkosten für Banken bei der EZB 
• Einlagenzins = Guthabenzins für Banken bei der EZB 

Jede Bank kann das Kundengeld bei der EZB parken und erhält dann eine Verzinsung in Höhe des Einlagenzinses. Im August 2025 zum Beispiel sind dies zwei Prozent. Will die Bank viel am Kunden verdienen, bietet sie dem Bestandskunden 0,5 Prozent oder die andere Bank will Neukunden gewinnen und verzinst das Neukundengeld mit zwei Prozent. Gleichzeitig unterstellt die Bank mit den Neukundenangebot, dass der Kunde später bei ihr bleibt und dann bekommt der gleiche Kunde vielleicht 0,5 oder 0,75 Prozent und die Bank verdient dann später an diesem neuen Bestandskunden auch wieder ihre Marge. 

Beispiel-Rechnung:  

• Kunde legt 10.000 Euro bei der Bank für 0,5% Zinsen an = 0,14 Euro Zinsen pro Tag 
• Bank parkt diese 10.000 Euro bei der EZB für 2% Einlagenzins. EZB zahlt an die Bank = 0,55 Euro Zinsen pro Tag 
• Bank verdient an diesem Kunden pro Tag 0,41 Euro oder 12,50 Euro pro Monat. Bei einer Million Euro wären dies schon 1.250 Euro pro Tag.

Ja, es ist möglich, beliebige Beträge – auch regelmäßig – einzuzahlen. Eine Begrenzung für die Höhe oder die Häufigkeit gibt es dabei nicht. Nur Auszahlungen müssen über ein Referenzkonto erfolgen, aber auch da gibt es keine Vorgangsbegrenzungen.

Ja, in den Zinsvergleichen von FMH.de finden sich auch Tagesgeldangebote, zwei Prozent und mehr Ihren Bestandskunden bezahlen. Und wenn ein Bestandskunde Geld von anderen Instituten bei ihrer Hausbank anlegen, dann zahlen einige Institute sogar Aktionszinsen, die „Fresh Money“ genannt werden und sie werden oft wie Neukundengeldangebote verzinst. 

In der Regel wirken sich mehrere Tagesgeldkonten nicht negativ auf den SCHUFA-Score aus, da es sich bei den Tagesgeldkonten um reine Guthabenkonten, ohne Kreditrahmen handelt.

Es kann sogar sehr sinnvoll sein, wenn Sie von unterschiedlichen Zinskonditionen profitieren oder die Einlagensicherung verschiedener Banken nutzen möchten. Wer mehr als 100.000 Euro anlegen möchte und absoluten Anlegerschutz möchte, der sollte bei unterschiedlichen Banken ein Tagesgeldkonto führen.

Ja, sobald Sie Erträge aus Zinsen steuerfrei erhalten, ist es immer sinnvoll, der jeweiligen Bank einen Freistellungsauftrag zu erteilen, damit die Bank keine Abgeltungssteuer ans Finanzamt abführt. Das gilt also auch bei Tagesgeldkonten.

Das Referenzkonto sorgt dafür, dass das Tagesgeldkonto sicher bleibt und nur als Sparkonto dient. Dies ist eine wichtige, sicherheitsrelevante Vorgabe, denn damit können Auszahlungen aus dem Tagesgeldkonto nur auf dieses Referenzkonto erfolgen, was einen Missbrauch fast ausschließt. Sollten Sie einen Girokontowechsel vornehmen, vergessen Sie nicht das neue Girokonto der Tagesgeldbank mitzuteilen, wenn es als neues Referenzkonto dienen soll.

Die Banken nutzen das Geld der Tagesgeldkonten, um damit zu arbeiten. Zum einen kann die Bank das Geld bei der EZB parken und von der EZB den Einlagezins erhalten. Des weiteren kann die Bank das Geld auch als Kredit mit einem höheren Zins vergeben, 

Bei vielen Einlagen handelt es sich hier also um ein „Millionengeschäft“.

Für verschiedene Guthabenbeträge gewähren Banken gelegentlich verschiedene Zinssätze für Tagesgeldkonten. In der Regel heißt es, je höher der Betrag, desto niedriger ist dann der Zinssatz. Für die ersten 10.000 Euro können z. B. ein Prozent p.a. gewährt werden, für Guthaben von 10.001 Euro bis 50.000 Euro 0,5 Prozent p.a. und für darüber hinaus gehende Beträge vielleicht nur 0,1 Prozent pro Jahr.