Maximale Zinsen sichern und bis zu drei Prozent erhalten
Mit Neukunden-Angeboten beim Tagesgeld die Renditen optimieren
Geld ausgeben, um neue Kunden zu gewinnen? Das haben in den vergangenen Jahren zwar viele Banken getan – wenn auch nur bis zu einer gewissen Grenze. Die allerdings scheint sich gerade zu verwischen. Flexible, Rendite interessierte Kunden können von diesem Trend profitieren.


Warum Banken Ihnen jetzt mehr zahlen als die EZB
In über 40 Jahren Marktbeobachtung durch die FMH-Finanzberatung und Max Herbstgalt es als ausgemacht, dass Banken ihren Tagesgeld-Neukunden nur maximal jene Zinsen zahlen, die sie selbst von der Europäischen Zentralbank (EZB) erhalten, wenn sie dort die Gelder lagern. Von Anfang 2022 bis Anfang 2024 war diese Praxis jedenfalls der Standard der Branche.
Im vergangenen Jahr experimentierten dann aber einzelne Anbieter mit einem neuen Modell. Banken wie die OLB oder auch bunq, ein niederländisches Geldhaus, begannen damit, ihren Neukunden mehr als den Einlagenzins der EZB zu bezahlen. Dies bescherte den beiden Anbietern von TOP-Zinsen einen enormen Zulauf an Neukunden und zeigte: Viele Sparer sind es leid, dass ihre Banken sie mit Minizinsen unterhalb des Inflationsausgleichs abspeisen.
Zwar sind die großzügigen Neukunden-Angebote stets befristet, so dass Anleger auch bei den Top-Offerten irgendwann wieder niedrigere Zinsen akzeptieren müssen. Wer bereit ist, regelmäßig den Anbieter zu wechseln, um attraktive Neukunden-Angebote mitzunehmen, kann allerdings gute Geschäfte machen. Bei der Auswahl der richtigen Bank hilft der Tagesgeld-Vergleich auf FMH.de.

Immer mehr Banken koppeln die Neukundenaktion beim Tagesgeld an die Eröffnung eines neuen Depots oder Girokontos. Der Grund: Auch wenn viele Neukunden nach Ablauf des Aktionszeitraums ihr Tagesgeld wieder abziehen, bleiben das Depot bzw. das Girokonto meist bestehen. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Neukunden das Depot zumindest ausprobieren oder bei dem (günstigen) neuen Girokonto bleiben. Damit ist das Ziel der Aktionszinsen aus Sicht der Banken erreicht.
Für alle Beteiligten ein lohnendes Geschäft – So rechnen Banken
Wie die Institute kalkulieren, lässt sich am Beispiel einer Bank illustrieren, die Neukunden beim Tagesgeld drei Prozent für drei Monate auf Einlagen bis zu 50.000 Euro garantiert.
In diesem Fall garantiert die Bank den Neuzugängen bei obigem Anlagebetrag im ersten Vierteljahr 375 Euro Zinsen. Die EZB bezahlt der Bank in diesem Zeitraum jedoch nur zwei Prozent für die geparkten Kundengelder, im Aktionszeitraum erhält die Bank also nur 250 Euro. Damit zahlt das Geldhaus für die Gewinnung eines neuen Kunden 125 Euro. Hinzu kommen meist noch Provisionen an die Plattformen, die TOP-Zinsen veröffentlichen und der Bank Neukunden zuführen.
Dieses Geld ist aus Sicht der Bank aber gut investiert: Unterstellt man, dass Neukunden nach dem Ende des Aktionszeitraums noch drei Monate bei der Bank bleiben, die ihnen jetzt nur noch 0,75 Prozent Zinsen zahlt, kommt die Bank schon wieder ins Plus: Sie verdient an der Differenz zwischen den zwei Prozent von der EZB und den 0,75 Prozent für den Kunden in eben jenen drei Monaten bereits 156,25 Euro. Die Kosten für die Neukunden Akquisition wandeln sich damit binnen eines halben Jahres in einen Überschuss von 31,25 Euro.
So holen Sie die beste Rendite aus Ihrem Tagesgeld heraus
Kunden, die beim Tagesgeld optimale Renditen erwirtschaften wollen, haben damit im Wesentlichen zwei Möglichkeiten.
- Variante eins: Sie können von Neukunden-Angebot zu Neukunden-Angebot springen (Bankhopping), und sich jeweils die besten Konditionen sichern. Mit dem Zins-Duell Rechner lässt sie dabei berechnen, wie hoch der Anschluss-Tagesgeldzins sein müsste, damit die dreimonatige Tagesgeldgarantie besser ist als ein attraktives Tagesgeld mit sechs Monaten Garantiezeit.
- Variante zwei: Sparer, die nicht alle paar Monate ein neues Konto eröffnen wollen, können auch nach einer Bank Ausschau halten, die ihren Bestandkunden derzeit attraktive Konditionen bietet – in der Hoffnung, dass dies auch in ein paar Monaten so der Fall ist.

Der FMH-Zinschart zeigt, dass es solche Angebote durchaus gibt. Man muss jedoch nach ihnen suchen, denn der Großteil der Institute ist bei Bestandskunden sehr sparsam.
Expertenmeinung

Lohnt sich Bankhopping?
"Bankhopping ergibt vor allem Sinn, wenn Sie größere Beträge anlegen wollen. Wer Summen bis 2.500 Euro gut verzinst anlegen will, profitiert zwar auch. Er oder sie sollte aber den zeitlichen Aufwand der steten Kontowechsel nicht außer Acht lassen und überlegen, ob die maximal 16,25 Euro zusätzliche Zinsen in drei Monaten die Mühe wert sind. Da Zeit bekanntlich Geld ist, sparen sie sich diese."
Max Herbst, Experte für Baufinanzierung und Zinsentwicklung
Zinsentwicklung: Prognose fürs Tagesgeld 2026
Und wie geht es beim Tagesgeld weiter?
Max Herbst und sein Team von der FMH-Finanzberatung gehen nicht davon aus, dass die EZB den Einlagenzins auf absehbare Zeit senken wird. Wahrscheinlicher ist eine Erhöhung der Leitzinsen, zumindest wenn die Inflation weiter steigt. In diesem Fall würden auch die Aktionszinsen für Neukunden beim Tagesgeld noch einmal anziehen – zum Nutzen zinssensibler Tagesgeldsparer.
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